Franz Przechowski ist Chef einer Agentur in Gelsenkirchen. Bald soll Tochter Vivian die Geschäftsführung allein übernehmen. Gute, junge Nachwuchskräfte sucht der 60-jährige im Ruhrgebiet oft vergebens. Doch das will er nicht einfach hinnehmen, hat ein Konzept entwickelt um Absolventen und Firmen aus dem Pott zusammenzuführen. „Wir haben heute hier in Gelsenkirchen und nicht nur hier, sondern im gesamten Ruhrgebiet, das Problem, dass uns die jungen Leute, die qualifizierten, gut ausgebildeten jungen Leute verlassen“, beklagt der Gründer von Unicblue GmbH.
Chancen im Strukturwandel
Es gibt gute Jobs im Ruhrgebiet, nur attraktiv sind die Städte nicht. Wer kann zieht weg, wer nicht muss, zieht nicht her. Der Strukturwandel wurde nur gepredigt, nicht gelebt. Und „die Versäumnisse in der Bereitschaft, Wandel zeigen ihre Folgen ja oft erst Jahre, wenn nicht Jahrzehnte später, und damit haben wir hier zu kämpfen“, so Przechowski.
Zu lange habe man an alten Strukturen festgehalten, nicht wahrhaben wollen, dass eine neue Zeit begonnen hat. Aber es gibt sie, die Chancen im Strukturwandel, doch die Fehler, die im Pott gemacht wurden, könnten sich anderswo wiederholen, befürchtet Przechowski: "Wir leben in einer modernen Welt, die geprägt ist durch permanente Kommunikation, durch permanenten Austausch. Da kommt man mit Verkrustungen nicht mehr weiter. Die sprechen sich zu schnell herum als Erfolglosigkeit oder als Stillstand und das tut niemandem gut.“