Ein junger Mann auf dem Weg in die Uni. Aaron Serota, 25, schreibt gerade seine Masterarbeit im Fach Accounting and Finance in Frankfurt. Daneben engagiert er sich in der Jüdischen Studierenden-Union. Er bekennt sich zum jüdischen Glauben.
Als junger in Deutschland geborener Jude diskutiert Aaron Serota immer wieder mit Besuchern im Museum Judengasse. Heute ist eine jüdische Gruppe aus Amerika zu Gast. Einige hier können gar nicht verstehen, dass man als Jude in dem Land leben kann, in dem der Holocaust geschah.
Aron Serota meint: „70 Prozent meiner Freunde sind Juden. Meine Freundin ist auch Jüdin. Ich denke, es ist möglich, in Deutschland ein jüdisches Leben zu leben. Egal ob Du religiös bist oder nicht. Es gibt Synagogen. Ein großes jüdisches Gemeindezentrum, kulturelle Veranstaltungen und Museen.“
Und doch: manchmal fühlt sich Aaron Serota als jüdischer Bürger nicht 100 Prozent sicher in seiner deutschen Heimat.
Aaron Serotas Vater ist Amerikaner, mütterlicherseits liegen seine Wurzeln in der ehemaligen Sowjetunion. Die Großeltern Holocaust-Überlebende. Auch das ein wichtiger Bestandteil seiner Identität. Wie ist es heute? Wurde er aufgrund seiner Religion schon mal angefeindet?
Was nach dem Studium kommt, weiß er noch nicht: vielleicht geht er in die Wirtschaft. Auf jeden Fall will er sich ehrenamtlich weiter engagieren – politisch in der jüdischen Studierendenunion und sozial in verschiedenen Hilfswerken, denn Solidarität unter den Juden in Deutschland hält er für überlebenswichtig.
Ihr Wunsch an die Politik: dass die jungen Juden in Deutschland mit größerer Selbstverständlichkeit als Teil dieser Gesellschaft respektiert werden.
Film von Peter Theisen