Das ZDF hat bei seinen Untersuchungen zum Fall Dieter Wedel bislang keine schriftlichen Hinweise gefunden, die die gegen den Filmregisseur erhobenen Vorwürfe der sexuellen Gewalt untermauern würden. Er sei darüber noch nicht beruhigt, sagte ZDF-Intendant Thomas Bellut am Donnerstag in der Talkshow "maybrit illner". Sein Haus untersuche den Fall "jetzt noch genauer" und werde diese Nachforschungen "in einigen Tagen" vorerst abschließen können. "Wenn wir etwas finden, werden wir das natürlich transparent machen", versicherte der Senderchef. Das ZDF habe öffentlich klargestellt, dass es wissen wolle, was damals passiert ist. Dies habe "schon zu ersten Mails an uns geführt, auch von Schauspielerinnen", sagte Bellut. Letztere wollten anonym bleiben, aber "genau berichten". Offenkundig sei, dass der Bereich der Auftrags-Filmproduktion in der fraglichen Zeit "unbeobachtet" gewesen sei.
Den von der amtierenden Bundesfamilienministerin Katarina Barley (SPD) erhobenen Vorwurf, der Fall Wedel erwecke den Eindruck, es gebe bei den beteiligten Institutionen eine Art "Schweigekartell", wies Bellut als "nicht berechtigt" zurück. Das ZDF habe sofort nach Bekanntwerden der ersten Vorwürfe gegen den Regisseur gehandelt.