Der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufene internationale Gesundheitsnotstand soll nach den Worten von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor allem die Aufmerksamkeit für die Ausbreitung des Coronavirus erhöhen. Während etwa Deutschland „schon sehr aufmerksam und vorbereitet unterwegs“ sei, seien das andere Länder noch nicht. Die WHO-Maßnahme richte sich Insbesondere an „Länder in der Nachbarschaft Chinas und in Afrika“. In der SARS-Krise 2003 habe es internationale keine institutionalisierten Kommunikationswege gegeben. Jetzt sei über die WHO schneller Austausch möglich. Der Beschluss von heute trage dazu bei, „dass alle sich noch besser abstimmen“ und gemeinsame Empfehlungen etwa zu Hygiene und Reiseverkehr herausgeben.
Spahn verwies auf das Lob der WHO für den Umgang mit den Erkrankungsfällen in Bayern. Das sei „vor allem auch eine Anerkennung für die Behörden und die Verantwortlichen vor Ort“. Wichtig im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus seien die schnelle Verifizierung der Erkrankung mittels Tests sowie die Unterbrechung der Infektionsketten durch das Erfassen von Kontakten der Erkrankten. Der Minister sagte, die in der chinesischen Metropole Wuhan auf die Rückkehr in die Heimat wartenden rund 90 Deutschen würden „schnellstmöglich“ und „gut vorbereitet“ zurückgeholt und nach der Ankunft in Frankfurt zunächst in Quarantäne gebracht.
Melanie Brinkmann, Virologin am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, warnte im Laufe der Sendung vor Panik und betonte, die 90 aus Wuhan erwarteten Deutschen seien nicht „schwer krank“. Zudem kämen sie nach Frankfurt und „die Kollegen dort in der Virologie“ seien „extrem gut aufgestellt“.