Vor dem Hintergrund des Ringens ihrer Partei um Konsolidierung sagte Schwesig in der ZDF-Sendung „maybrit illner“: „Ich glaube nicht, dass man Dinge einfach so von anderen Ländern kopieren kann.“ Auch in Schwesterparteien liefen Systeme unterschiedlich.
Die dänischen Sozialdemokraten hatten mit dem Versprechen auf einen funktionierenden Wohlfahrtsstaat in Kombination mit einer rigiden Ausländerpolitik kürzlich einen beachtlichen Wahlerfolg errungen. In der von schlechten Wahlergebnissen gebeutelten SPD mehren sich Stimmen, die ein Nachdenken über das dänische Modell nahelegen.
Sie glaube nicht, dass das Hochziehen des Migrationsthemas „die Lösung ist“, betonte die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern. Jetzt, da Integration und Migration besser liefen, spiele das Thema etwa in Bürgerforen keine Rolle mehr. Die Menschen fragten vielmehr nach Mobilfunk, Breitband und bezahlbaren Wohnungen. Ihre Partei müsse sich wieder stärker Alltagsthemen zuwenden, sagte sie und fügte hinzu: „Und ein großes Thema ist längst der Klimawandel.“ Da habe auch die SPD eine „große Schwäche“. Gute Wirtschaftsbedingungen, soziale Gerechtigkeit und ökologische Vernunft gehörten zusammen. Dafür müsse die SPD Gegenwarts- und Zukunftskonzepte entwickeln.