In dem unter anderem von den Außenamtschefs aller G-7-Staaten bis auf die USA unterzeichneten Schreiben an den israelischen Außenminister wird eindringlich vor einer Großoffensive in Rafah gewarnt. Nouripour sagte dazu am Donnerstag in der ZDF-Sendung „maybrit illner“, die Menschen im Gazastreifen seien aufgefordert worden, aus dem Norden in den Süden zu gehen. Eine Offensive dort bedeutete, dass sie keinen Platz mehr haben, wo sie hingehen können. Man könne nicht „in vollem Wissen, dass die Hamas diese Leute als Geiseln nimmt“, da „einfach reinmarschieren“. Das würde zu einer Katastrophe führen, die „mittel- und langfristig für die Sicherheit Israels keine Verbesserung wäre“, betonte Nouripour und fügte hinzu: „Und deshalb formulieren wird das.“ Nach wie vor gelte die Solidarität Deutschlands dem Staat Israel, seiner Sicherheit und Existenz. Zur Freundschaft gehöre es aber, vor Fehlern zu warnen.
Kritik übte Nouripour an dem von Berliner Universitäts-Dozenten veröffentlichten Brief zu den propalästinensischen Protesten an Hochschulen. „Der Brief, wie er geschrieben ist, der geht gar nicht“, sagte der Grünen-Co-Vorsitzende. So sei es ein „merkwürdiges Rechtsstaatsverständnis“, der Polizei den Zugang zum Campus verwehren zu wollen. Zudem betonten die Dozenten zwar, sich in der Sache nicht einlassen zu wollen, bezögen sich aber in dem Schreiben „sofort auf Rafah“. Israelische Interessen oder der Hamas-Überfall würden mit keinem Wort erwähnt. Das sei „nicht mehr einfach nur“ die Wahrnehmung einer Schutzverantwortung für die Studenten. Insgesamt sei das Schreiben „maximal schlecht formuliert“, so Nouripour.