SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach erwartet bei der Kür der neuen SPD-Spitze eine deutliche Entscheidung für oder gegen den Verbleib in der großen Koalition. Lauterbach, der gemeinsam mit Nina Scheer für den Vorsitz der Partei kandidiert, sagte am Donnerstag in der ZDF-Sendung „maybrit illner“: „Wir werden einen klaren Lagerwahlkampf bekommen.“ Am Ende des Verfahrens ständen sich aller Wahrscheinlichkeit nach ein Team aus dem Pro-Groko-Lager und eines aus dem Lager derer, „die raus wollen“, gegenüber. Das sei dann eine Richtungsentscheidung der Mitglieder, die der neuen Parteiführung „Stabilität“ verleihen werde.
Nach einer Schätzung Lauterbachs ist noch etwa ein Drittel der SPD-Mitglieder zu einer Fortsetzung der Großen Koalition bereit. Das sei keine Legitimation mehr. Deshalb müsse die SPD raus aus dem Regierungsbündnis. Ginge das Team Lauterbach/Scheer aus dem Kampf um den SPD-Vorsitz als Sieger hervor, würde es empfehlen, „die Große Koalition zu verlassen“. Über diese existenzielle Frage würden er und Nina Scheer die SPD-Mitglieder entscheiden lassen, betonte Lauterbach.