Der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, hat die Nato-Staaten aufgefordert, eine gemeinsame Linie zu den „Übergriffen“ der Türkei in Syrien zu finden. Er halte es für „absolut zwingend“, ein Nato-Sondertreffen „mindestens der Außenminister, wenn nicht der Staats- und Regierungschefs“ anzuberaumen, sagte Ischinger am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „maybrit illner“.
„Ich plädiere dafür, dass man hier versucht, eine gemeinsame Linie zu finden“, sagte Ischinger weiter. Das Sondertreffen müsse sicherstellen, „dass hier nicht in chaotischer Weise jeder irgendwas macht“. Falsch wäre es, wenn die USA, die Briten, Frankreich oder Deutschland nun alle eine eigene Türkei-Politik verfolgten, warnte frühere deutsche Top-Diplomat.
Ischinger betonte, auch wenn die Türkei derzeit „unter Verletzung des Völkerrechts“ auch mit deutschen Panzern gegen Kurden in Syrien vorgehe, sei Deutschland nicht Kriegspartei. „Sondern wir sind Nato-Partner, und wir haben ein Recht darauf, dass das Bündnis versucht, mit einer Stimme seinen Bündnispartner Türkei an weiteren Übergriffen zu hindern.“