In der ZDF-Sendung „maybrit illner“ sagte Braun am Donnerstag, die Bundesregierung habe mit allen Beteiligten gesprochen, dass die App „an gar keiner Stelle irgendwo zu irgend einer Bedingung gemacht werden“ solle. Ihr einziger Zweck sei es, dem Nutzer bei der Einschätzung seines Ansteckungsrisikos zu helfen. Wer die anonyme Information bekomme, in der Nähe eines infizierten Menschen gewesen zu sein, könne sich an das Gesundheitsamt wenden. Ab da laufe „alles ganz normal wie in der analogen Welt auch“, sagte der Minister.
„Insofern ist die App kein Heilsbringer, aber sie ist eine Riesenunterstützung für jeden, der sein Risiko einschätzen will.“ Abstandsregeln ersetze sie nicht. Braun betonte, je mehr Menschen die App nutzten, desto besser sei es. Einen Schwellenwert, ab welcher Teilnehmerzahl sie ihren Zweck erfülle, gebe es nicht.
Mit Blick auf die bevorstehende Urlaubssaison bemüht sich die Bundesregierung nach Angaben Brauns derzeit um eine Art europäischen Warnsystems zu so genannten Corona-Hotspots. Vorbild könnte die in Deutschland geltende Regelung sein, bei der Alarm gilt, wenn sich binnen einer Woche mehr als 50 Menschen je 100 000 mit dem Virus infizieren. „Wir müssen uns zwischen den Ländern informieren, wenn irgendwo ein neuer Hotspot entstanden ist in einem Urlaubsgebiet“, betonte Braun. „Wer von dort zurückkehrt, da ist dann wichtig, dass die Leute in Quarantäne gehen, damit nicht von Reiserückkehrern eine neue Verteilung in ganz Deutschland ausgeht“, betonte der Kanzleramtsminister.