Der Präsident der Europäischen Linken, Gregor Gysi, sieht keinerlei Rechtfertigung für einen US-geführten Militärschlag gegen Syrien. Indem man ohne eine Untersuchung des mutmaßlichen Giftgasangriffs Syriens Machthaber Baschar al-Assad und Russland die Schuld gebe, werde „einfach ein Vorurteil gepflegt, und das soll man dann glauben“, sagte Gysi am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „maybrit illner.
Als Anwalt habe er gelernt, dass hinter allem, was passiert, immer Motive und Interessen, stünden, „Was soll das Interesse von Assad und Putin in Syrien sein, jetzt Chemiewaffen einzusetzen und einen Militärschlag der USA zu provozieren?“, fragte Gysi.
Der frühere Linksfraktionschef erinnerte daran, dass die USA seinerzeit vor dem Weltsicherheitsrat vermeintlich „eindeutig bewiesen“ hätten, dass der Irak Massenvernichtungswaffen habe. “Es stimmte nichts. Und deshalb, finde ich, müssten wir da misstrauischer sein.“
Zugleich forderte Gysi in dem sich zuspitzenden Konflikt zwischen den USA und Russland eine „Vermittlerrolle“ der Bundesregierung: „Wir müssen jetzt mal einen Neuanfang machen“, mahnte Gysi.