Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken müssten nun führen, “aber die anderen müssen auch geführt werden wollen“, sagte Beck am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „maybrit illner“. „Loyalität gegenüber dem Führungspersonal, das haben wir allzu oft vermissen lassen in der Vergangenheit. Es ist jetzt an der höchsten Zeit“, mahnte Beck.
Zugleich verteidigte Beck das Abrücken der designierten SPD-Vorsitzenden von ihrem harten Kurs gegenüber der Politik der großen Koalition. „Das ist keine Machtlosigkeit, sondern Vernunft“, sagte Beck, der von 2006 bis 2008 SPD-Chef war und seit 2013 der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung vorsteht. Er könne Walter-Borjans und Esken nicht dafür „verdammen“, dass sie „eigentlich eine klarere Position für sich selber“ hätten. Wer eine Partei mit so großer Bandbreite führen wolle, müsse die unterschiedlichen Spektren aufnehmen „und versuchen, daraus eine gemeinsame Politik zu formulieren“. Genau dies beinhalte der umstrittene Leitantrag für den Parteitag.