In Großbritannien stehen die Zeichen laut dem Labour-Abgeordneten Ben Bradshaw auf ein zweites Brexit-Referendum. „Das ist der einzige Ausweg aus dieser Krise“, sagte Bradshaw am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „maybrit illner“ mit Blick auf britische Medienberichte, wonach Premierministerin Theresa May nun offen sei für eine zweite Volksabstimmung.
Bradshaw zeigte sich zugleich zuversichtlich, dass dieser Weg im britischen Parlament eine Mehrheit finden könne. Wenn es am Ende nur noch die Wahl gebe zwischen einem chaotischen Brexit und einer neuerlichen Volksabstimmung, würde letzteres von genug konservative Abgeordneten mitgetragen werden.
Voraussetzung für ein abschließendes Referendum wäre eine deutliche Verlängerung der Austrittsfrist über den 22. Mai hinaus, weshalb Großbritannien auch an der bevorstehenden Europawahl teilnehmen müsste. „Wir machen schon Vorbereitungen für die Europawahlen“, sagte Bradshaw.
Es sei „unvorstellbar“, dass die Brexit-Krise nun innerhalb von ein paar Wochen gelöst werden könne, nachdem man sich zweieinhalb Jahre lang nicht einig geworden sei. Die EU tue aber gut daran, eine neuerliche Verlängerung an Bedingungen zu knüpfen: entweder Neuwahlen, woran er nicht glaube, oder ein neue Volksabstimmung.