AfD-Chef Alexander Gauland sieht in der Spendenaffäre weiter keinen Anlass für einen Rücktritt seiner Parteikollegin Alice Weidel. „Nein, ich fordere nicht den Rücktritt von Alice Weidel“, sagte der Parteivorsitzende am Donnerstag in der ZDF-Sendung „maybrit illner“. Jeder Pfennig der beiden in Frage stehenden Großspenden an den Bodensee-Kreisverband der Partei sei zurücküberwiesen worden. Gauland, der gemeinsam mit Weidel auch die AfD-Bundestagsfraktion führt, räumte Fehler im Umgang mit den Spenden ein. Diese seien „von dem Kreisverband, von dem Schatzmeister, wahrscheinlich auch vom Schatzmeister von Baden-Württemberg“ gemacht worden. Richtig sei, dass die Geldeingänge dem Bundestag hätten angezeigt und sofort zurückgezahlt werden müssen. „Frau Weidel war im Wahlkampf, sie hat diese Kenntnis nicht gehabt“, betonte Gauland.
Zu einer möglicherweise drohenden Beobachtung der Partei durch den Verfassungsschutz sagte Gauland, es gebe „immer mal wieder in Einzelfällen ein Problem“. Da müsse man, wie bei der „Jungen Alternative“ in Niedersachsen, wachsam sein. „Aus Sorge vor dem Verfassungsschutz einknicken“ werde die AfD aber nicht. Die Ziele, die die Partei verfolge, blieben bestehen. Von „Verbalradikalismen“ sollte jedoch abgesehen werden. Auch Thüringens AfD-Vorsitzender Björn Höcke wolle „sich natürlich an Regeln halten, weil er der Partei nutzen und nicht schaden will“, sagte Gauland.