Als Bittsteller erscheint Deutschland um Wirtschaftsminister Habeck und Kanzler Scholz beim superreichen Gas-Förderer Katar, da dieses Gas nun nicht mehr aus Russland fließt. Wenn es einen guten Draht zu den Taliban braucht, ist Katar auch ein gern gesehener Partner.
Als Mahner präsentieren sich Politiker dagegen gerne, wenn es um die Arbeitsbedingungen auf den Baustellen der Weltmeisterschaft geht, bei Menschenrechtsfragen und zuletzt ganz besonders bei der Diskriminierung von Schwulen und Lesben. Passt das zusammen?
Klar ist: Durch eine WM oder Olympische Spiele wurde noch kein Regime grundlegend demokratisiert. Nicht im russischen Sotschi, nicht in China und sehr wahrscheinlich auch jetzt nicht in Katar. Und auch der FIFA-Fußball bleibt wie er ist.
Verrennen wir uns also gerade in nebensächlichen Fragen und geraten gleichzeitig weiter in die Abhängigkeit? Sitzen FIFA, Katar, IOC und China am Ende ohnehin am längeren Hebel? Diese Fragen analysiert unser ZDF-Hauptstadtkorrespondent Thomas Reichart in der aktuellen Folge von Inside PolitiX.