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Wieder mehr Flüchtlinge

Planlose Politik

Die gefährliche Mittelmeerroute über Libyen nach Italien wird für immer mehr Flüchtlinge zur einzigen Hoffnung auf eine Zukunft in Europa. Nach Frontex-Angaben haben seit Beginn des Jahres mehr als 43.000 Menschen Italien über das Mittelmeer erreicht.

Videolänge:
11 min
Datum:
16.05.2017

An Deutschlands Grenze zur Schweiz zählt die Bundespolizei zunehmend mehr Geflüchtete. Jeden Tag reisen dort 20 bis 30 Migranten illegal ein. Das sind fünf Mal so viele wie im Vorjahr. „Hier entwickelt sich ein  neuer Brennpunkt und darauf müssen wir von polizeilicher Seite reagieren. Wichtig wäre, dass wir hier das Personal verlagern könnten, von der österreichischen an die schweizerische Grenze“, sagt Jörg Radek, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei.

Schleuser werden immer skrupelloser

Die Menschen waren zuvor von Libyen über die gefährliche Mittelmeerroute nach Europa gekommen. Die Schlepper nutzen die Not der Flüchtenden skrupellos aus, setzen 170 Menschen in ein Schlauchboot, das nur 15 sicher tragen kann. Im Interview mit Frontal 21 warnt Fabrice Leggeri, Direktor der EU-Grenzschutzagentur Frontex, den Schleppern das Geschäft nicht zu erleichtern: "Die kriminellen Netzwerke haben nicht die Absicht, den Migranten die technische Möglichkeit zu geben, Italien zu erreichen. Die Schlepper wissen, dass diese Migranten gerettet werden, egal ob Hilfsorganisationen oder Frontex-Schiffe eingreifen", sagt Leggeri. "Wir müssen darüber nachdenken, ob wir so kriminelle Netzwerke unterstützen - ohne es zu wollen.“

frontal - "Diese Migranten sind Opfer der kriminellen Netzwerke" 

Der Direktor der EU-Grenzschutzagentur Fabrice Leggeri spricht im Interview mit dem ZDF-Magazin Frontal21 über die Situation im zentralen Mittelmeer. Denn immer mehr migranten machen sich von Libyen aus auf den lebensgefährlichen Weg nach Europa.

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Und auch die Menschen, die in Libyens Lagern auf die Flucht übers Mittelmeer warten, erleben ein Martyrium. Sie werden oft eingesperrt, misshandelt, ausgebeutet und ermordet, berichten Menschenrechtler. Einen "Marktplatz für den Handel mit Menschen" nennt dies der Internationale Strafgerichtshof und prüft mögliche Ermittlungen zu Verbrechen gegenüber Flüchtlingen. Ausgerechnet Libyen soll nun auf europäischer Ebene aufgerüstet werden, um die Flüchtlinge von der gefährlichen Überfahrt mit Schlauchbooten abzuhalten.

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