Laut aktuellem ZDF-"Politbarometer" liefern sich in Brandenburg AfD und SPD ein Kopf-an-Kopf-Rennen. In Sachsen liegt die CDU zwar noch klar vor der AfD, die steuert aber auf ein Rekordergebnis zu.
Und wieder wird das Bild vom "Jammer-Ossi" bemüht, der aus Protest die AfD wählt. Aber stimmt das? Über zwei Billionen Euro sind seit der deutschen Wiedervereinigung in den Osten geflossen, etwa in die Städte, Wirtschaft und Infrastruktur. Heute ist die Arbeitslosenquote in den ostdeutschen Bundesländern so gering wie seit der Wende nicht mehr, und die Regionen mit dem höchsten Armutsrisiko liegen vorwiegend in Westdeutschland. Wieso wählen die Ostdeutschen dann so häufig AfD? Liegt es etwa daran, dass die Wähler sich von den etablierten Parteien nicht mehr vertreten fühlen, eine klassische Bindung an das Parteiensystem fehlt und die Wechselwähler zur Norm werden, wie Parteienforscher analysieren?
Frontal21 hat, 30 Jahre nach der Wende, in Brandenburg und Sachsen mit politisch engagierten Bürgern und mit Wählern über ihre Wünsche und Hoffnungen gesprochen, wie es nach den Landtagswahlen weitergehen soll.