Im aktuellen ZDF-Politbarometer erwarten 55 Prozent der Befragten eine Verschlechterung der deutsch-amerikanischen Beziehungen. Diese Befürchtung ist nicht unbegründet, wie ein aktuelles Zeitungsinterview zeigt, in dem Trump die Leitlinien seiner beginnenden Präsidentschaft umreißt. So droht er darin der deutschen Automobilindustrie mit Strafzöllen auf Importe, sollte sie Fahrzeuge in die USA verkaufen wollen, die nicht dort gefertigt worden seien. Aktuell plant der bayerische Autobauer BMW eine Fabrik in Mexiko, die auch den US-Markt beliefern soll. Zuvor hatte Trump bereits Ford und Toyota Strafzölle angekündigt.
Wirtschaftsinstitut warnt vor Handelskrieg
Jetzt warnt das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) vor einem drohenden Handelskrieg. Im Frontal21-Interview sagt Galina Kolev, Leiterin gesamtwirtschaftliche Analyse am IW: "Die einseitige Einführung von Schutzzöllen, von Einfuhrzöllen würde natürlich auch eine Gegenreaktion bewirken, und eine Gegenreaktion kann dann entsprechend in einen Handelskrieg führen“. Das hätte negative Folgen für den Exportweltmeister Deutschland. "Ein Handelskrieg wäre grundsätzlich für die deutsche Wirtschaft schlecht, würde dann womöglich auch Arbeitsplatzverluste in Deutschland bedeuten, denn in Deutschland hängt fast jeder vierte Arbeitsplatz an den Exporten."
Zudem kritisiert Trump bereits vor Amtsantritt die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel: "Ich finde, sie hat einen äußerst katastrophalen Fehler gemacht, und zwar all diese Illegalen ins Land zu lassen." Je näher nun die Amtseinführung rückt, umso mehr drängt sich die Frage auf: Welche von seinen Drohungen wird dieser Mann künftig umsetzen? Und wie wird sich sein Handeln auf Deutschland und Europa auswirken?