Frontal 21 steht seit seiner Gründung 2001 für kritische und investigative Berichte. Frontal 21-Reporter decken Missstände auf und liefern Fakten, die andere lieber verbergen wollen. Das Magazin bietet Analysen und Hintergründe zu aktuellen Themen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Einige besondere Momente haben wir zur 500. Sendung zusammengestellt.
Mit diesen Worten beginnt Theo Koll die erste Frontal 21-Sendung am 3. April 2001:
Ein Thema damals: sogenannte Kuckuckskinder, die ihren Vätern untergeschoben wurden. Auch 14 Jahre später ist das so aktuell wie damals und das Problem noch immer ungelöst. Wir greifen das Thema deshalb in der 500. Sendung wieder auf.
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Denn Frontal 21 bleibt dran und dreht wenn nötig weiter, auch in der Rubrik „nachgehakt“. Da zeigen wir, was sich getan hat nach unserer Berichterstattung – zum Besseren oder zum Schlechteren.
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Abrechnungsbetrug mit Billigzähnen
2002. Unsere Reporter decken einen gigantischen Abrechnungsbetrug mit Billigzähnen aus China auf – den bis dahin größten im deutschen Gesundheitswesen. Wir zeigen: In Deutschlands Zahnarztpraxen und –laboren wird abgezockt, allzu oft, allzu leicht. Die falschen Zähne kommen mit falschen Rechnungen. Keramik fürs Gebiss, Gold für den Geldbeutel. Das kostet Patienten und Krankenkassen Millionen. Und nur zwei Jahre später der nächste Skandal um Gold, Zahnärzte und Labore: Monatelang sind Frontal 21-Reporter auf den Spuren der Goldhändler. Das System ist einfach und einträglich: In deutschen Zahnarztpraxen und Laboren werden Jahr für Jahr Tonnen von Zahngold verarbeitet. Goldkronen werden eingesetzt, alte gegen neue ausgetauscht. Das alte Zahngold gehört eigentlich dem Patienten. Doch einige Zahnärzte und -labore halten sich nicht ans Gesetz und machen damit ein glänzendes Zusatz-Geschäft.
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Immer wieder deckt Frontal 21 Fälle von Abrechnungsbetrug auf, und auch Korruption in der Arzneimittelbranche. Unsere Reporter berichten, wie die Pharmaindustrie ihre Profitinteressen zu Lasten der Patienten durchsetzt. Darin steckt Zündstoff für mehr: Aus den Recherchen unserer Autoren werden Dokumentationen – bis heute sind es 13, zum Teil preisgekrönt. So werden 2009 Frontal 21-Redakteure mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Förderpreis ausgezeichnet.
In der Begründung heißt es:
Dauerbrenner Arbeitnehmerrechte
Auch ein Dauerbrenner: Arbeitnehmerrechte. Kaum ein Discounter, den wir noch nicht unter die Lupe genommen haben. Nicht selten sind wir dabei Hinweisen von unseren Zuschauern nachgegangen, die uns auf Missstände aufmerksam gemacht haben: wie unbezahlte Überstunden, Entlohnung mit Dumpinglöhnen oder Benachteiligungen in Minijobs. Auch die Überwachung von Mitarbeitern und ungerechte Entlassungen waren Thema in Frontal 21.
Frontal 21 als Anwalt der Arbeitnehmer
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Unsere Reporter zeigen, wie dreist Arbeitgeber ihre Arbeitnehmer auf die Straße setzen. Dabei lassen sie sich in Seminaren von gewieften Anwälten beraten, wie der Kündigungsschutz ausgehebelt werden kann.
Geheime CIA-Flüge
Frontal 21 zeigt die Hintergründe aktueller Ereignisse. So auch nach den Anschlägen auf das World Trade Center 2001 in New York. Frontal 21 schaut in so manchen Panzerschrank, belegt als erste deutsche Fernsehsendung detailliert die Lügen der amerikanischen Regierung zum Irak-Krieg und befasst sich intensiv mit den amerikanische Foltergefängnissen und geheimen CIA-Flügen.
Ausgewählte Beiträge zum Irak-Krieg
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Als wir das erste Mal über das Schicksal des deutschen Staatsbürgers Khaled El Masri berichten, der vom amerikanischen Geheimdienst CIA entführt und gefoltert wurde, versucht die Bundesregierung, den Skandal herunterzuspielen. Später interessiert sich die ganze Welt für den Frontal 21-Fall - und es wird bekannt, dass auch unsere Autoren bei den Recherchen von den ermittelnden Staatsanwälten abgehört wurden.
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Der Frankfurter Flughafen. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 sollte er eigentlich sicher sein, ist er aber nicht. Zumindest gelangt unser Reporter unbefugt und unbehelligt in den Hochsicherheitsbereich, direkt an den Flieger. Mehrmals weisen wir mit versteckter Kamera Sicherheitslücken an deutschen Flughäfen nach.
Banken helfen deutschen Steuerbetrügern
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Die Undercover-Recherche ist typisch für Frontal 21, etwa in den Berichten über Deutsche, die ihr Schwarzgeld in Steueroasen verstecken. Unsere Reporter heften sich an die Fersen der Kuriere, drehen mit versteckter Kamera. In mehr als 20 Beiträgen weist Frontal 21 nach, wie diskrete Boten das Schwarzgeld abholen und beispielsweise in die Schweiz schmuggeln.
So entlarvt Frontal 21 als erstes TV-Magazin die Tricks und Machenschaften der Schweizer Großbank UBS in Deutschland. Unsere Reporter treffen Mitarbeiter des Geldinstitutes und zeigen, wie deutschen Steuerhinterziehern geholfen wird. Frontal 21 enthüllt die Methoden der Steueroasen in insgesamt neun Ländern: Deutschland, Schweiz, Liechtenstein, Österreich, Luxemburg, Dubai, Türkei, Zypern und Cayman Islands.
Wie gesund ist unser Essen?
Kaum eine Frage, die in 500 Sendungen unbeantwortet blieb. Und immer wichtig: Wie gesund ist unser Essen? Denn nur selten erfahren die Verbraucher, was wirklich in unseren Lebensmitteln steckt. Inzwischen schon legendär die Berichterstattung über Käse, der in Wahrheit keiner ist. Frontal 21 enthüllt, wie Lebensmittelhersteller Milchfett durch preiswertes Fett von Tieren oder Pflanzen ersetzen. Damit prägen wir einen völlig neuen Begriff und das Unwort für jeden Pizzabäcker: Analogkäse.
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Kurz vor der Ausstrahlung des Beitrages am 7. April 2009 teilt Pizza Hut mit, dass Pizza Hut Deutschland keinen Analogkäse einsetze.
Nur ein Beispiel von vielen, wie in der Lebensmittelbranche getäuscht wird: Mogelpackungen, unzureichende Lebensmittelkennzeichnungen oder falsche Werbeversprechen, die vor allem für die Gesundheit von Kindern problematisch sind – all das haben wir schon kritisch beleuchtet. Frontal 21 fragt nach den Verantwortlichen und findet zum Beispiel EU-Lobbyisten. Die verhindern seit Jahren die Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln in Deutschland. Und der nächste Lebensmittelskandal, über den wir berichten, kommt bestimmt.
Qualen der Massentierhaltung
Frontal 21 enthüllt auch immer wieder die Qualen der industriellen Massentierhaltung. Unsere Reporter decken Skandale in der Eierproduktion auf, zeigen beispielsweise, wie trotz längst verbotener Käfighaltung noch immer Hühner in engen Legebatterien ihr Dasein fristen. Die Eier dieser Tiere essen wir alle - in Nudeln oder Keksen, selbst in Medikamenten sind sie verarbeitet. Mehrmals berichtet Frontal 21 über Missstände bei der Haltung von Schweinen, ganz besonders über die riesigen Zucht- und Mastbetriebe des größten europäischen Schweinefabrikanten Adrian Straathof. Mit Hilfe heimlich gedrehter Aufnahmen von Tierschützern klärt die Redaktion die Öffentlichkeit über das Innenleben der Tierfabriken auf. Es sind kaum erträgliche Bilder von leidenden Tieren. Ein Gericht bestätigt in erster Instanz schließlich das gegen Straathof verhängte Tierhaltungsverbot. Staatsanwaltschaft und Veterinärbehörden sind dabei auch Hinweisen aus unserer Berichterstattung nachgegangen.
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Fast kein Tier, über das Frontal 21 noch nicht berichtet hat: Puten voller Antibiotika, Rinder mit chronischem Botulismus, männliche Küken, die zu Millionen getötet werden. Schlachtung ohne ausreichende Betäubung ist ein Thema, wie auch belastetes Fischfutter. Die Redaktion wird auch weiter auf solche systematischen Missstände hinweisen.
Hartnäckigkeit und Konfrontation
So decken Frontal 21-Reporter regelmäßig Skandale auf und konfrontieren die Verantwortlichen mit unbequemen Wahrheiten. Immer wieder sorgen sie so in der Vergangenheit mit zahlreichen Berichten für Aufsehen. So wie das Interview mit Bahnchef Rüdiger Grube während der Feier zum Spatenstich des Bahnprojektes "Stuttgart 21". Unser Reporter fragt hartnäckig nach und bringt Grube zu dem erstaunlichen Eingeständnis, den Bericht des Bundesrechnungshofes über die unverhältnismäßigen Kostensteigerungen der Baumaßnahme nicht zu kennen.
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Es ist diese Hartnäckigkeit, mit der Frontal 21 den Dingen auf den Grund geht. Dafür wühlen unsere Reporter in Brandenburg und Sachsen-Anhalt schon mal im Müll, besonders wenn der illegal verbuddelt wird und die Politik nicht so genau hinschaut, nur wir.
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Aufgrund der Frontal21-Berichte über die illegale Müllentsorgung setzt schließlich der Landtag von Sachsen-Anhalt sogar einen Untersuchungsausschuss ein. Die mutmaßlich Verantwortlichen müssen sich vor Gerichten für ihre Taten rechtfertigen. Beschuldigt sind auch ehemalige Mitarbeiter des Weltkonzerns Veolia. Es geht um einen millionenschweren Schaden. Frontal 21 bleibt dran – wenn nötig auch über Jahre.
Die Macht der Energiekartelle
Für unseren kritischen Journalismus werden wir ausgezeichnet. Frontal 21 erhält 2006 den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis. Die Begründung der Jury:
Ein Jahr später gibt's dann sogar die Goldene Kamera - als Publikumspreis.
Die Macht der Energiekartelle oder die Risiken der Atompolitik sind seit Jahren Markenzeichen von Frontal 21. Die beharrlichen Recherchen unserer Autoren liefern Antworten auf brennende Fragen: Wie stillen wir unseren Energiehunger? Wer bezahlt und wer profitiert von dem Milliardengeschäft? Und wie schützen wir Umwelt und Klima? Frontal 21 deckt erstmals Manipulationen an der Strombörse auf und zeigt, dass sich Energiekonzerne mit Preisaufschlägen auf Netzentgelte bedienen.
Risiken der Atompolitik
Unsere Reporter decken Hintergründe auf, zum Bespiel die politischen Machenschaften um die Auswahl des Atommülllagers in Gorleben in den 70er Jahren. Anfang 2011 explodiert dann das Atomkraftwerk in Fukushima. Die Katastrophe bedeutet das Aus für die Atomkraft in Deutschland. Unsere Beiträge über Fukushima werden im Internet hundertausendfach abgerufen - vor allem in Japan:
Mit diesen Worten lobt etwa der Politikwissenschaftler Kiichi Fujiiwara von der Tokyo Universität aus der Ferne unsere Berichterstattung in Deutschland.
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Seitdem steht die Energiewende bei Frontal 21 im Mittelpunkt. Der Kampf um die Macht auf dem Strommarkt ist neu entbrannt. Zwar schwören jetzt alle Akteure auf Erneuerbare Energien, doch wir zeigen, wie sich Industrie und Energiekonzerne erneut aus der Verantwortung stehlen und rechnen vor, wie dem Verbraucher die Lasten des Umbaus unserer Versorgung aufgebürdet wird. Mit der Energiewende geht Deutschland voran in eine neue Zukunft – Chancen und Risiken dieses einmaligen Industrieexperiments bleiben Themen für Frontal 21.
Banken- und Finanzkrise
Und auch sie hält uns bis heute in Atem, die Banken- und Finanzkrise, die Mitte 2007 in den USA begonnen, sich innerhalb weniger Jahre in Europa zu einer gewaltigen Staatsschuldenkrise wie in Griechenland ausgeweitet hat und immer noch weit oben auf der politischen und journalistischen Agenda steht.
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Schon früh, Anfang 2008, konfrontiert Frontal 21 Banker, Aufseher und Politiker mit den Folgen von Deregulierung im Finanzwesen. Ganze Banken müssen abgewickelt oder vom Steuerzahler mit Milliarden Euro gerettet werden. Doch kaum einer übernimmt Verantwortung. Aufsichtsräte, meist Landespolitiker, kehren plötzlich ihre Ahnungslosigkeit hervor, Bankvorstände geben sich überrascht, dass ihre windigen Spekulationsgeschäfte tatsächlich geplatzt sind und von der Bankenaufsicht ist nicht viel zu hören. Heute heißen die Zauberwörter Aufsicht und Regulierung – ob's ernst gemeint ist, fragen wir uns auch künftig bei Frontal 21.
Bayerischer Justiz-Skandal
Aktuell beschäftigt sich Frontal 21 mit einem bayerischen Justiz-Skandal. Der ehemalige Augsburger Labor-Unternehmer Bernd Schottdorf, Multi-Millionär und CSU-Freund, steht unter anderem im Verdacht, Abrechnungsbetrug begangen zu haben. Der Schaden: viele hundert Millionen. Über Jahre soll Schottdorf von der Justiz geschont worden sein. Das behaupten zwei Kriminalkommissare, die nach erfolgreichen Ermittlungen gegen den Unternehmer von ihren Vorgesetzten kalt gestellt wurden. Gleichzeitig ließ die Staatsanwaltschaft Strafverfahren gegen tausende Ärzte im Augsburger Blutkartell verjähren. Schottdorf bestreitet die Vorwürfe. Ein Untersuchungsausschuss in München soll den Skandal jetzt aufklären.
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Frontal 21 bleibt dran, wie immer.
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