Doch das funktioniert nach wie vor nicht richtig. Viele Flüchtlinge, die schon seit über zwei Jahren in Deutschland sind, sprechen immer noch kaum Deutsch. Denn im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gibt es neben dem möglichen Korruptionsskandal um die Bearbeitung von Asylanträgen auch Probleme mit Integrationskursen. Bundesinnenminister Horst Seehofer, zuständig für das BAMF, kündigte im Frontal 21-Interview Konsequenzen an: "Wir wissen, dass die Integrationskurse aus den vergangenen Jahren dringend verbessert werden müssen", so der CSU-Politiker. "Wenn jemand sehr lange hier ist und noch keinen Sprachkurs hatte, dann ist dies nicht gut." Das müsse dringend verändert werden.
Eine Ursache sei die überbordende Bürokratie, sagt ein leitender Mitarbeiter des BAMF, der anonym bleiben will. Außerdem müssten die Sprachkurse erheblich erweitert werden: "Die Politik hat A gesagt, indem sie die Leute ins Land geholt hat." Jetzt müsse sie auch B sagen und viel mehr Geld in die Integration stecken. Wenn das nicht geschehe, warnen Bürgermeister und Experten, würden neue Brennpunkte und Parallelgesellschaften entstehen.
Frontal 21 über die Versprechen der Politik in Sachen Integration und den ernüchternden Befund in der Praxis.