Kaum hatten sich die Koalitionspartner in Berlin halbwegs geeinigt, legte Seehofer bei einer Pressekonferenz seinen umstrittenen "Masterplan Migration" auf den Tisch – und damit auch die gleichen sprachlichen Provokationen, dazu neue: "Ausgerechnet an meinem 69. Geburtstag sind 69 Personen nach Afghanistan zurückgeführt worden". Für diese Äußerung erntete er viel Kritik.
Seitdem nun bekannt wurde, dass einer der abgeschobenen Afghanen Suizid begangen hatte, schweigt der Innenminister. Die Bundesbürger quittieren den Dauerstreit mit der Kanzlerin über die Flüchtlingspolitik in jüngsten Umfragen, indem sie Seehofer als Minister nicht mehr für tragbar halten. Laut ZDF-Politbarometer finden nur noch 37 Prozent gut, dass er weiter Bundesinnenminister bleibt, 57 Prozent sind dagegen.
"Frontal 21" hat sich in Seehofers Heimat Ingolstadt umgehört. Dort machen sich Bürger und Parteigenossen inzwischen ihren ganz eigenen Reim auf das Verhalten des CSU-Vorsitzenden und ehemaligen bayerischen Landesvaters. Denn Deutschland hätte viel dringendere Probleme zu lösen als ihnen Horst Seehofer gerade weismachen will.