Sie sind hier:

Puma, der Pannenpanzer

Bedingt einsatzbereit

Ein Schützenpanzer vom Typ Puma. Archivbild
von Manka Heise und Birte Meier

Er soll der leistungsfähigste und modernste Schützenpanzer der Welt sein. Doch die schlechten Nachrichten über den deutschen Vorzeigepanzer Puma reißen nicht ab.

Datum:
08.10.2019
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Die Herstellung der vollständigen Einsatzreife der 350 Panzer vom Typ Puma, die die Bundeswehr insgesamt erhalten soll, verschiebt sich permanent nach hinten.

NATO-Mission VTJF wird teurer als bisher bekannt

Aber auch die Aufrüstung von 41 Puma-Panzern zur Nutzung bei der NATO-Mission VTJF im Jahr 2023 steht auf dem Spiel - und kommt die deutschen Steuerzahler teuer zu stehen. Nach einem Bericht des Bundesrechnungshofs vom Juni 2019, der Frontal21 vorliegt, belaufen sich die Kosten für die erforderliche Aufrüstung der Panzer auf 723,5 Millionen Euro. Dabei hatte das Bundesverteidigungsministerium noch im März auf eine Anfrage der Grünen die Mehrkosten für die VJFT-Panzer mit 228 Millionen Euro beziffert.

"Ich fühle mich an der Stelle vom Verteidigungsministerium getäuscht."
Tobias Lindner, Sprecher für Sicherheitspolitik, B'90 / DIE GRÜNEN

Tobias Lindner, sicherheitspolitischer Sprecher der Grünen, sagt dazu im Frontal21-Interview: "Ich fühle mich an der Stelle vom Verteidigungsministerium getäuscht, wenn man die wahren Kosten sieht, die ja dann auch der Rechnungshof aufgelistet hat, dann sind da Bestandteile rausgerechnet worden, die eigentlich bei einer wahrheitsgemäßen und korrekten Antwort hätten aufgelistet werden müssen." Das Verteidigungsministerium weist den Vorwurf der Täuschung zurück. Das Ministerium habe das Parlament vollständig informiert.

Ersatzteilmangel - Bundeswehr muss Panzer ausschlachten

Auch der Betrieb der rund 280 Puma-Panzer, die bereits in der Basisvariante geliefert wurden, bereitet ernste Probleme. Laut einem internen Rüstungsbericht des Verteidigungsministeriums fehlen Ersatzteile. Deshalb schlachtet die Bundeswehr nach Informationen von Frontal21 Panzer aus, um Ersatzteile zu gewinnen. "Aus zwei mach eins ist gängige Praxis in der Bundeswehr“, sagt Christian Mölling, stellvertretender Direktor des Forschungsinstituts der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, “dann läuft wenigsten einer von zwei Panzern“. Tatsächlich ist auch aus dem Verteidigungsministerium zu hören, dass im Rahmen einer "qualifizierten Baugruppengewinnung" Ersatzteile aus in der Reparatur befindlichen Panzern gewonnen werden.

"Aus zwei mach eins, ist gängige Praxis in der Bundeswehr, dann läuft wenigsten einer von zwei Panzern."
Christian Mölling, Forschungsinstitut der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik

“Es wird sicherlich noch zehn bis 20 Jahre dauern, bis der Puma vollumfänglich funktioniert, bis alle Ersatzteile da sind“, kritisiert Tobias Lindner. “Ich befürchte, wir werden noch ein paar Milliarden in das Projekt reinstecken müssen.“ Laut dem Rüstungsbericht des Ministeriums liege die Wahrscheinlichkeit, dass die 41 Panzer für die NATO-VJTF-Mission ab 2023 einsatzbereit sein werden, gerade mal bei 30 Prozent. Das Verteidigungsministerium verweist darauf, dass der Puma nur eine Option für die NATO-Mission sei.

Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.