Als das Unternehmen im Juni 2011 schließlich zusammenbrach, hatte es etwa 500 Millionen Euro Schulden bei rund 750.000 Gläubigern, vor allem kleine Strom- und Gaskunden, aber auch Lieferanten und Mitarbeiter - eine der größten Insolvenzen in Deutschland. Die Bonner Staatsanwaltschaft erhob wenig später Anklage gegen drei Manager. Der Vorwurf: gewerbsmäßiger Betrug und Insolvenzverschleppung. 2015 begann der Prozess vor dem Landgericht Bonn. Doch schon im November 2016 wurde das Verfahren gegen den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden mit einer Geldzahlung eingestellt, gegen zwei weitere Manager der Prozess fortgesetzt.
Jetzt hat das Bonner Landgericht die beiden Männer zu 16 beziehungsweise elf Monaten auf Bewährung verurteilt. Begründet wird das Urteil mit vorsätzlicher Insolvenzverschleppung und der Verletzung von Buchhaltungspflichten, allerdings ausschließlich im Jahr 2009. Denn im Zeitraum danach hätte das Unternehmen nach Ansicht des Gerichts konsolidiert werden können. Doch wegen der Medienberichte über Zahlungsschwierigkeiten und der darauf folgenden Reaktion der Banken sei TelDaFax dann tatsächlich insolvent gegangen. Beide Manager wollen gegen das Urteil Berufung einlegen. Kleines Trostpflaster für die vielen kleinen Gläubiger: Für sie hat der Insolvenzverwalter inzwischen wieder über 350 Millionen Euro eingetrieben.