So könne der hundertprozentige Zelltod der Krebszelle erreicht werden. Friesens Ansatz ist unter Medizinern allerdings stark umstritten. "Das Medikament müsste in einer so hohen Menge eingenommen werden, die wir in Menschen nicht erreichen können, um die Effekte, die im Labor behauptet werden, zu sehen", sagt etwa Professor Wolfgang Wick vom Universitätsklinikum Heidelberg.
Zudem fehlt bisher ein wissenschaftlicher Beweis, ob Methadon tatsächlich helfen kann und nicht etwa Patienten schadet. Doch so lange zur Wirksamkeit keine entsprechenden Ergebnisse in Form von klinischen Studien vorliegen, ist die Anwendung von Methadon bei Krebspatienten ein Experiment.
Weil für die Betroffenen aber jeder Tag zählt und sie deshalb nicht länger warten wollen, organisieren sich Zigtausende Krebspatienten und ihre Angehörigen selbst: In Internet-Foren oder Facebook-Gruppen beispielsweise werden Listen mit Ärzten ausgetauscht, die Methadon verschreiben, wenn es der eigene Arzt nicht tut.
Frontal 21 auf der Suche nach Klarheit in der Debatte um die Wirksamkeit von Methadon in der Krebstherapie.