Bereits vor einem Jahr, im Sommer 2017, kam es in Düsseldorf zu Handgreiflichkeiten unter Passagieren, die mehrere Stunden warten mussten, bevor sie in den Sicherheitsbereich gehen konnten. Der Grund: zu wenige und überlastete Luftsicherheitsassistenten, die überwiegend bei privaten Sicherheitsdiensten angestellt sind. Sie müssen seit Mitte der 1990er Jahre sicherstellen, dass jeder Passagier kontrolliert wird, bevor er ein Flugzeug besteigt.
Die Entlohnung sei gut, berichten Mitarbeiter gegenüber Frontal 21, aber die Arbeitsbedingungen seien schlecht. Deshalb wolle kaum jemand den Job machen. Bis zu sechs Stunden Kontrolle ohne Pause, ständige Schichtwechsel, keine psychologische Betreuung, eine Kurzausbildung und anschließendes "Learning on the Job" - all das sorge für Sicherheitslücken, wie Deutschland sie auch in diesem Sommer erlebt habe.
Aber auch baulich hängen die deutschen Flughäfen internationalen Standards hinterher. Deshalb fordert die Gewerkschaft der Polizei, die Sicherheitskontrollen wieder in die öffentliche Hand zu legen. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) dagegen will weiter privatisieren und die Bundespolizei beinahe komplett aus den Kontrollen streichen.
Frontal 21 über Gründe für die teilweise chaotischen Zustände an deutschen Flughäfen.