Bisher hätten Berliner Behörden darauf „keine konkreten Hinweise“ gehabt, sagte Elke Breitenbach (Die Linke), Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales Berlin. Polizei und Staatsanwaltschaft müssten den Hinweisen nachgehen. „Wenn es um Zwangsprostitution geht, da werde ich immer dagegen vorgehen“, kündigte die Senatorin an.
Gegenüber Frontal 21 berichtete ein Sicherheitsbeauftragter, der für mehrere Flüchtlingsunterkünfte in Berlin verantwortlich ist, dass es ein regelrechtes Zuhälter-Netzwerk in Berliner Flüchtlingsheimen gäbe. Oft sei es so, dass Sicherheitsleute den Erstkontakt in die Prostitution aufbauten und Flüchtlinge zu Sex gegen Geld überredeten. Sex mit männlichen Flüchtlingen sei besonders gefragt, sagte der Sicherheitsbeauftragte: “Die sollen so alt sein, sie sollen so schön sein. Ab 16 Jahre aufwärts, je jünger umso teurer.“
Prostitution und Zuhälterei in Flüchtlingsheimen
Bestätigt werden die Aussagen von mehreren Flüchtlingen. Ein 20-jähriger Afghane, dessen Asylantrag abgelehnt wurde, sagte dem ZDF, ein Security-Mann habe ihn angesprochen. „Willst du Geschäfte machen? Geld verdienen?" Weiter berichtet er: "Na klar, hab ich gesagt, ich hab ja nichts. Der Sicherheitsmann erklärte mir, für Sex mit einer Frau kriegst du 30 Euro, vielleicht auch 40 Euro." Der Afghane sagte dem ZDF, er müsse Geld verdienen, um zu überleben. „Ich schäme mich für das, was ich tue.“
Ein Security-Mitarbeiter gab im Gespräch mit Frontal 21 zu, in Zuhälterei involviert zu sein. „Für jede Vermittlung krieg ich 20 Euro. Dafür mache ich die Frauen klar.“ Eine ehemalige ehrenamtliche Helferin eines Flüchtlingsheims in Berlin Wilmersdorf hat nach eigenen Angaben die Geschäfte der Security mit den Flüchtlingen beobachtet. Sie habe gesehen, wie ein Sicherheitsmann Bewohnern Geld zugesteckt habe. Als sie Heimbewohner darauf angesprochen habe, hätten diese Prostitution und Zuhälterei bestätigt. „Da waren auch Minderjährige darunter“, erklärte die ehemalige ehrenamtliche Helferin gegenüber dem ZDF.