Je besser es den Afrikanern gehe, umso weniger kämen sie auf die Idee, aus ihren Ländern zu fliehen, davon ist Müller überzeugt. Ein Jahr zuvor hatte der Minister bei einem Besuch in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba angekündigt, die Reformen in dem Land durch einen weiteren Ausbau der Zusammenarbeit zu fördern. Äthiopien ist nach Nigeria das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Fast 80 Prozent der Einwohner leben von der Landwirtschaft. Doch der Klimawandel gefährdet auch hier die Lebensgrundlage der Menschen: Dürren und Fluten werden häufiger.
Für die deutsche Entwicklungshilfe in Äthiopien ist die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, kurz GIZ, zuständig, die im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) arbeitet und sich auf folgende Schwerpunkte konzentriert: arbeitsmarktorientierte Bildung, Biodiversität sowie nachhaltige Landbewirtschaftung, Agrarwirtschaft und Ernährungssicherung.
Ausgetrockneten Flusstälern und enttäuschte Menschen
"Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit hat daher 1,4 Millionen Bauern mit innovativer Bewässerung und verbesserten Anbaumethoden von Weizen und Ackerbohnen erreicht", heißt es etwa in einer BMZ-Meldung vom August 2018.
Frontal21 ist nach Äthiopien gereist, um das "Entwicklungshilfewunder" zu besichtigen - hat stattdessen aber karge Hütten in ausgetrockneten Flusstälern gefunden und enttäuschte Menschen getroffen.