Einen dieser Mitarbeiter, der seit vielen Jahren Filialleiter und Betriebsrat bei "Nordsee" ist, hat Frontal 21 getroffen. Als die Fischrestaurant-Kette ihn vor wenigen Monaten zum leitenden Angestellten befördern wollte, hätte er sich darüber eigentlich freuen können. Doch Freude wollte bei ihm nicht aufkommen. Denn, so berichtet er, die Beförderung habe für ihn nur Nachteile: "Ich verliere viele Rechte, mehr Geld gibt's auch nicht."
Das Problem: Leitende Angestellte dürfen bei Betriebsratswahlen weder abstimmen, noch antreten. Sie müssten zudem ihr Amt in der Personalvertretung niederlegen. Christoph Schink von der Gewerkschaft Nahrung, Genuss und Gaststätten sieht in dieser Vorgehensweise einen "billigen Taschenspielertrick", um auf die Betriebsratswahlen im März 2018 Einfluss zu nehmen. Denn viele der gut 200 Mitarbeiter, die "Nordsee" befördern wollte, engagieren sich im Betriebsrat.
Langjährige Beschäftigte beklagen zudem, das Klima zwischen ihnen und der Unternehmensführung sei rauer geworden, seitdem die Fischbraterei mehrheitlich zum Firmenimperium von Milch-Milliardär Theo Müller gehört.
Frontal 21 geht den Vorwürfen nach, "Nordsee" bremse durch Beförderung Betriebsräte aus.