Denn das stickstoffhaltige Nitrat, das von den Pflanzen als Nährstoff nicht aufgenommen werden kann, sickert ins Erdreich. Schon rund ein Drittel der Grundwasserkörper in Deutschland sei in einem schlechten Zustand, warnt der Sachverständigenrat für Umweltfragen in einem Gutachten.
Hohe Investitionen in Nitrat-Filtration beim Trinkwasser
So muss die Wasserwirtschaft, die bundesweit zu rund 80 Prozent Grundwasser für die Trinkwassergewinnung nutzt, immer mehr in die Nitrat-Filtration investieren. Den Preis für den Umweltschaden, den die Landwirte durch die Überdüngung der Böden anrichten, zahlen somit die Verbraucher durch immer höhere Wassergebühren. Umwelttoxikologen befürchten darüber hinaus, dass die Nitratbelastung eine Destabilisierung unserer Ökosysteme und massive Klimaveränderungen zur Folge habe.
Weil Deutschland mit die höchsten Nitratwerte im Grundwasser hat und dagegen viel zu wenig unternehme, führt die EU-Kommission seit Jahren ein Vertragsverletzungsverfahren gegen den Bund. Das Bundeslandwirtschaftsministerium arbeitet daher an einer neuen Düngeverordnung. Doch während sich das Ministerium von den neuen Regelungen eine nachhaltige Verbesserung der Stickstoffbilanz verspricht, halten Kritiker den Entwurf der Düngeverordnung für völlig unzureichend.