In Zeiten anhaltender Niedrigzinsen der Banken erschien die Geldanlage sicher und das Geschäftsmodell einleuchtend: P&R verkaufte Anlegern Container und vermietete diese an Leasinggesellschaften und Reedereien. Die Einnahmen aus den Mieten wurden an die Sparer ausgeschüttet, nach fünf Jahren kaufte P&R die Container zurück.
nachgehakt: Firmeninhaber in Untersuchungshaft
Den Anlegern wurde versprochen, sie seien Eigentümer bestimmter mit Nummern versehener Stahlcontainer, die sie im Falle einer Insolvenz der Firma selbst verwerten könnten. Doch wie "Frontal 21" am Beispiel eines betroffenen Anlegers zeigt, wurden Eigentumszertifikate gefälscht. Container, die dort aufgelistet sind, scheint es nicht zu geben. Außerdem ist bislang unklar, wem die Container im Bestand von P&R tatsächlich gehören. Denn hinter dem Unternehmen verbirgt sich ein intransparentes Firmengeflecht. Fest steht zurzeit nur, dass etwa eine Million Container, die eigentlich den Anlegern gehören sollten, verschwunden sind oder womöglich gar nicht existiert haben.
Dass niemand diesen vermeintlichen Betrug vorher bemerkte, sei ein Versagen staatlicher Kontrollmechanismen, kritisiert der Grünen-Politiker Gerhard Schick. Dabei hatte die Politik bereits 2015, um solche Betrugsfälle zu vermeiden, das Kleinanlegerschutzgesetz geschaffen. Doch offensichtlich hapere es noch in der Umsetzung, stellt Schick fest.
Frontal 21 über die Milliarden-Pleite der Anlagefirma P&R und getäuschte Anleger.