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dunja hayali am 5. Juli 2017

Die Sendung

Dunja Hayali.

Die Themen: Zwischen Wut und Widerstand - Was wollen die G20-Gegner? / Schule des Verbrechens - Müssen wir unsere Gefängnisse abschaffen? / Bin ich schön? - Kinder und Körperkult. Gäste im Studio sind unter anderem Otto Schily und Carolin Kebekus.

Datum:
05.07.2017
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

„Zwischen Wut und Widerstand – Was wollen die G20-Gegner?“  Diese Frage stellte sich Dunja Hayali und reiste eine Woche vor dem Gipfel in die Hansestadt, wo sie Protestierende traf und sich auf die Suche nach den Beweggründen für den Widerstand begab.

Im Studio diskutierten Emily Laquer, Sprecherin der Interventionistischen Linken, Otto Schily (SPD), ehemaliger Bundesinnenminister, Heike Langguth, Leiterin der thüringischen Bereitschaftspolizei, und Boris Lauterbach, vielen besser bekannt als König Boris von „Fettes Brot“.

Dunja Hayali im Gespräch mit Heike Langguth am 5. Juli 2017
Dunja Hayali im Gespräch mit Heike Langguth am 5. Juli 2017
Quelle: ZDF

Gleich zu Beginn schilderte Heike Langguth die momentane Lage in Hamburg aus Sicht der Polizei. Die Leiterin der Bereitschaftspolizei Thüringen war direkt von ihrem Einsatz in Hamburg ins Studio nach Berlin gereist. Dort berichtete sie von den Demonstrationen gegen den G20-Gipfel und machte klar: "Wir sind nicht das Feindbild, sondern die Instanz, die handeln muss, um letztendlich die Versammlungsfreiheit und Meinungsfreiheit zu gewährleisten".

Dunja Hayali im Gespräch mit Otto Schily und Emily Laquer am 5. Juli 2017
Dunja Hayali im Gespräch mit Otto Schily und Emily Laquer am 5. Juli 2017
Quelle: ZDF

Ganz anders sah das Emily Laquer: die Polizei sei "auf Krawall gebürstet" und  habe schon jetzt „den Boden des Rechtsstaates“ verlassen. Die Regierungen und insbesondere Regierungschefs wie Donald Trump oder Recep Tayyip Erdogan seien ursächlich für Ausschreitungen verantwortlich, schließlich gehe die Gewalt von ihnen aus, die letzten Endes zu Gegengewalt der linken Szene führe. Dem widersprach entschieden Otto Schily. Es sei zwar legitim zu protestieren, Gewalt aber habe bei demokratischen Demonstrationen nichts zu suchen. Es sei die "Verantwortung des Staates, die Würde des Menschen zu schützen – und dafür hat die gesamte deutsche Polizei meinen Dank verdient", sagte Schily, der zudem klarstellte: "Es gibt keine Alternative zum Gipfel". Man müsse auch mit autoritären Herrschern reden.

„Schule des Verbrechens – Müssen wir unsere Gefängnisse abschaffen?“

Dunja Hayali diskutierte im zweiten Teil der Sendung mit Thomas Galli, einem ehemaligen Gefängnischef, und Thomas Fischer, ehemaliger Bundesrichter.

Dunja Hayali wollte sich selbst ein Bild machen und machte sich auf den Weg in die Justizvollzugsanstalt Waldheim. "Wenn man in den Spiegel guckt, dann hasst man sich", sagt Rainer, ein verurteilter Sexualstraftäter, der seinen Neffen mehrfach missbraucht hat. Dunja Hayali besuchte den verurteilten Straftäter im Gefängnis in Waldheim: "Es war das schwierigste Interview, das ich je geführt habe".

Dunja Hayali im Gespräch mit Thomas Galli und Thomas Fischer, 5. Juli 2017
Dunja Hayali im Gespräch mit Thomas Galli und Thomas Fischer, 5. Juli 2017
Quelle: ZDF

Hilft der Vollzug bei der Wiedereingliederung von Intensivstraftätern in gesellschaftliche Strukturen? Das war das Thema im Studio. Thomas Galli, Buchautor und früherer Gefängnischef vertrat eine klare These: Nein, "Gefängnisse gehören abgeschafft", es brauche eine Entwicklung weg von ihnen. Die Justizvollzugsanstalten seien nicht mehr zeitgemäß. Oft führten sie sogar dazu, dass sich das kriminelle Potential von Straftätern vergrößere und Täter an den Rand der Gesellschaft gedrängt würden, argumentierte der ehemalige Gefängnischef und heutige Rechtsanwalt. Dem widersprach Thomas Fischer, Bundesrichter a.D., der gute Gründe für die Sanktionierung durch Haftanstalten sieht. "Freiheitsstrafe hat ganz verschiedene Funktionen, etwa Vergeltung, Schuldausgleich, Abschreckung vor Dritten – und Genugtuung für die Opfer", so Fischer.

Bin ich schön? Kinder und Körperkult

Moderatorin und Kabarettistin Carolin Kebekus kritisiert den ausgeprägten Körperkult und spricht im Studio mit Dunja Hayali.

Im dritten Thema der Sendung thematisierte Dunja Hayali den Körperkult unter Kindern und Jugendlichen. Fast 50% der 15-jährigen Mädchen in Deutschland befinden sich selbst als „zu dick“. Sind die Körperbilder und Schönheitsideale, mit denen Kinder aufwachsen, nicht völlig realitätsfremd? Woher rühren Perfektionsanspruch und Selbstoptimierungswahn? Darüber sprach Dunja Hayali mit Carolin Kebekus. Die deutsche Comedian sagte, dass Schönheitsideale und die Optimierung des eigenen Körpers völlig kranke Züge angenommen hätten. "Unglaublich. Um Gottes willen, habe ich mit zehn Jahren darüber nachgedacht, ob meine Arme häßlich sind", wundert sich Kebekus über den heutigen Anspruch von Kindern.

  • kebekus, carolin - 2014

    Moderatorin und Kabarettistin

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