Sie sind hier:

Südkoreas Angst vor dem Krieg

Der Bruder als Feind

auslandsjournal vom 04. Oktober 2017

Die Sorge vor einem Krieg mit dem nördlichen Nachbarn nistet sich selbst bei jenen ein, die immer mutig und zuversichtlich schienen.

Datum:
04.10.2017
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Die buddhistischen Tempel in Seoul strahlen Ruhe und Frieden aus. Etwas, wonach sich aktuell viele Südkoreaner sehnen. Manche von ihnen kommen mehrmals täglich, um in den Tempeln für Frieden auf der Welt und eine Deeskalation mit Nordkorea, ihrem unmittelbaren Nachbarn, zu beten. Die Menschen Südkoreas suchen in den heiligen Stätten nach Sicherheit und Stabilität in Zeiten der atomaren Aufrüstung. „Ich komme morgens und abends in den Tempel, um zu beten. Die Nachrichten aus Nordkorea machen mir große Angst.“, erzählt Cho Eun-young. So wie ihr geht es vielen.

Die Situation spitzt sich zu

auslandsjournal vom 04. Oktober 2017
Nordkorea provozierte die internationale Gemeinschaft in jüngster Zeit immer wieder.
Quelle: reuters

Denn: Während sich Nordkorea über die letzten Wochen einen Krieg der Worte mit den USA lieferte und mit mehreren Raketentests die internationale Gemeinschaft provozierte, fürchtet Südkorea vor allem die Konsequenzen einer möglichen Eskalation. Allein in diesem Jahr testete Nordkorea mehrere Raketen und Anfang September nach eigenen Angaben sogar eine Wasserstoffbombe im Rahmen seines Atomwaffenprogramms. Die Situation zwischen Nord- und Südkorea war zwar seit dem Ende des Koreakrieges immer schon angespannt – gerade aufgrund Nordkoreas Atomprogramm, das es sowohl zur Legitimation nach Innen als auch zur Abschreckung nach Außen nutzt. Doch nun spitzt sich die Situation zwischen dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un und US-Präsident Donald Trump zunehmend zu.

Vor allem der aggressive Umgangston zwischen Pjöngjang und Washington, die sich gegenseitig mit „totaler Vernichtung“ drohen, gibt Südkorea Grund zur Sorge. Erst kürzlich sprach sich Donald Trump auf Twitter mit aller Schärfe gegen friedliche Gespräche mit Nordkorea aus. Nachdem sein Außenminister Rex Tillerson offene Gesprächskanäle nach Pjöngjang betont und gleichzeitig Nordkoreas mangelnde Gesprächsbereitschaft kritisiert hatte, bezeichnete Trump etwaige diplomatische Gespräche hingegen als Zeitverschwendung. Hinzu fügte er: „Wir werden tun, was getan werden muss“.

Ein Leben im geteilten Land

auslandsjournal vom 04. Oktober 2017
Die Grenze zwischen Nord- und Südkorea gilt als gefährlichste Grenze der Welt.
Quelle: ZDF

Trotz aller Zuspitzung zieht es manche in diesen Zeiten auch an die gefährlichste Grenze der Welt – die demilitarisierte Zone zwischen Nord- und Südkorea. Hier, wo man die Teilung Koreas direkt vor Augen hat, hängen einige Südkoreaner bunte Bänder und Geschenke für ihre Verwandten in Nordkorea an den Stacheldraht. Für viele ist dies die einzige Möglichkeit, mit ihren Familien im Norden – wenn auch nur symbolisch – Kontakt aufzunehmen.

An der innerkoreanischen Grenze liegt auch ein kleines Dorf, Un Cheon-li, das unmittelbar in Gefahr geraten könnte. Lee Young-kyu, der Bürgermeister von Un Cheon-li, versucht, sein Dorf gegen die Bedrohung zu wappnen. „Klar mache ich mir Sorgen. Als Bürgermeister muss ich, wenn etwas passiert, vor allem daran denken, wie ich den Ort evakuieren kann.“, verrät er. Er hofft, dass die Betonblöcke und Mauern, die das Dorf umgeben, feindliche Panzer aufhalten, oder den Menschen im Dorf zumindest Zeit verschaffen können.

Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.