Die Dokumentationsreihe "Leben im Schatten Russlands" blickt in sechs ehemalige Sowjetstaaten: Moldau, Georgien, Aserbaidschan, Armenien, Kasachstan und Kirgisistan. Zunächst berichten ZDF-Korrespondentin Nina Niebergall und ZDF-Korrespondent Sebastian Ehm aus Moldau und Georgien. In Moldau vertreten die Einwohnenden sehr unterschiedliche Positionen zu der russischen Rolle im Krieg mit der Ukraine. Während auf dem Land Russlands Rücken gestärkt und der Westen als schuldig angesehen wird, sehnen sich Menschen der Hauptstadt und Vertreter und Vertreterinnen der proeuropäischen Präsidentin Maia Sandu den Beitritt in die EU herbei. So ist Galina Skalosub, in einer ländlichen Region Moldaus lebend, überzeugt, dass Selenskyi, Europa und die USA an dem Krieg und dessen Folgen schuld sind. Im starken Gegensatz zu ihr steht der Grenzpolizist Boris Nicsan, der sich, wie ein anderer Teil der Gesellschaft, vor einer Fortsetzung und Ausbreitung des Krieges nach Moldau fürchtet. Zur schnellen Beendigung des Krieges wünscht er sich deshalb, Mitglied in der EU zu werden – gemeinsam mit der Ukraine.
Ähnlich wie Moldau möchte auch Georgien in die EU. Doch dieser Wunsch lässt sich nicht so einfach erfüllen. Denn seit September 2022 fliehen Zehntausende Russen nach Georgien, um ihrem Einsatz an der Front zu entgehen. Diese Russen nehmen viele Georgier und Georgierinnen als Belastung sowie Gefahr wahr. Zum einen nehmen russische Geflüchtete vermehrt georgischen Studierenden, wie z.B. Giorgi Khetaria, die begrenzten Wohnungen auf dem immer teurer werdenden Wohnungsmarkt weg. Das steigert die Wut der Georgier auf russische Geflüchtete. Zum anderen sehen viele pro-europäische Georgier das vermehrte Einreisen von Russen als politische Gefahr an. Aufgrund dieser kritischen Einstellung fühlen sich geflüchtete Russen, wie beispielsweise Alexander, nicht willkommen.