Mexiko – das sind auf der einen Seite Traumstrände und Tourismus, Tacos und Tequila. Auf der anderen Seite mächtige Kartelle, Korruption und Kapitulation der Staatsgewalt. Das alles spielt sich vor der Haustür der USA ab. Beide Länder verbindet eine mehr als 3000 Kilometer lange Grenze. Kaum ein anderes Land bestimmt über Alltag und Politik in den USA so sehr wie Mexiko, von keinem Land der Welt ist Mexiko so abhängig wie von den USA.
Seit Donald Trump im Weißen Haus sitzt, ist vieles nicht mehr wie es war. An der nördlichen Grenze Mexikos lässt der Nachbar USA eine Mauer bauen. Migration, Drogenkartelle, Gewalt – das sind Themen, die heute viele mit Mexiko verbinden. Präsident Andrés Manuel López Obrador, der sich kurz AMLO rufen lässt, ist seit Dezember 2018 im Amt und versucht, gegenzusteuern: mit einer neu eingerichteten Nationalgarde, mit Sozialprogrammen, mit dem Kampf gegen die allgegenwärtige Korruption.
Doch die Erfolge lassen auf sich warten, und die Zahl der Gewaltdelikte steigt derweil weiter an: Rund 100 Menschen werden Tag für Tag ermordet. Viele Mexikaner haben den Glauben in staatliche Institutionen schon lange verloren.
Antje Pieper ist unterwegs in einem zutiefst widersprüchlichen Land – im Flüchtlingslager Matamoros, wo Migranten unter gefährlichen Bedingungen und fast immer vergeblich auf ihre Einreise in die USA hoffen, oder mit einer Patrouille der neuen Bürgerpolizei in Monterrey, die alles besser machen will als die oftmals korrupten mexikanischen Sicherheitsbehörden. Die "auslandsjournal"-Moderatorin ist bei deutschen Rechtsmedizinern in Guadalajara, die helfen wollen, die unzähligen Mordopfer zu identifizieren, damit den Angehörigen wenigstens die Trauer bleibt. Und sie trifft Mexikos berühmtesten Comedian, Chumel Torres, der über alles Witze macht – außer über die Kartelle. In Baja California ist Antje Pieper dabei, wenn Tausende Amerikaner außer Rand und Band Springbreak feiern, und in Mexico City fährt sie mit der legendären Lady Tacos deren berühmte Tortillas auf dem Fahrrad aus.