Ein Stock, eine Tierherde und eine M16 – das ist mittlerweile der normale Anblick vieler Wanderhirten in Kenia. Doch was zunächst absurd erscheint, ist die bittere Realität für viele nomadische Hirten in dem ostafrikanischen Land. Das Klima wird immer brutaler. Besonders zu Trockenzeiten ist das Wasser knapp, Weiden vertrocknen – es ist ein Kampf ums Überleben.
Als Folge des Klimawandels kommt es zwischen den unterschiedliche Gruppen von Wanderhirten immer häufiger zu Konflikten. Es geht um knappe Ressourcen, Status und Wohlstand. Die Lage wird immer gefährlicher – auch aufgrund der illegalen Bewaffnung.
Reporterin Sarah Danquah reist nach Daaba im Norden Kenias und trifft Turkana-Wanderhirten. Vor Ort wird vor allem eines klar: Die einst so reiche Savanne Kenias bietet den knapp vier Millionen Wanderhirten nicht mehr ausreichend Fläche und Wasser.
Emathe Lokuto ist stolz auf seine Herde. Auch wenn er bereits ein Drittel seiner Ziegen verloren hat. Das Leben als Wanderhirte ist für ihn mehr als nur ein Beruf, es ist sein Lebensinhalt. Und deshalb macht er trotzdem weiter. Es bleibe ihm keine Alternative, sagt er. Doch der Wandel beginnt. Erste Wanderhirten mahnen bereits, dass sie ihren Lebensstil ändern müssten. Denn von Viehhaltung allein können sie schlichtweg nicht mehr überleben.