Antje Pieper trifft auf ihrer Reise enthusiastische Trump-Anhänger und entschlossene Kritiker. "Er ist der erste Präsident, der hält, was er versprochen hat." In Mobile, Alabama, ist es schwer, jemanden zu finden, der sich kritisch zu Donald Trump äußert.
Von Alabama geht es nach New York, wo Zehntausende gegen den neuen Präsidenten protestieren. Dort singen sie, spenden sich gegenseitig Mut, hoffen auf eine Amtsenthebung, einige fürchten ein "faschistisches Amerika", andere lachen ganz einfach über gemalte Trump-Karikaturen. Frauen, Männer, Kinder, Alte und Junge, Weiße, Schwarze, Latinos – sie alle eint die Angst, dass Trump die USA nachhaltig verändern könnte: "Er verrät die amerikanischen Werte", sagen sie. Für Donna Lieberman von der New Yorker Bürgerrechtsvereinigung NYCLU hat Trump nur ein Gutes, wie sie Antje Pieper erklärt: "Er hat eine unpolitische Generation politisiert und uns alle geeint."
Eine weitere Station des "auslandsjournal spezial" ist Washington: Auch die Hauptstadt hat seit der Inauguration turbulente Zeiten erlebt. Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, er werde den Sumpf trockenlegen, und meinte damit auch die politischen Eliten Washingtons. Und die tun sich schwer mit dem neuen Präsidenten. So prognostiziert der Direktor des Strategic Studies Program an der Johns Hopkins University, Eliot A. Cohen, dass Trump in der Welt und den USA noch viel Schaden anrichten werde. Der Republikaner, der in der Bush-Administration Berater von Außenministerin Condoleezza Rice war und damit eine der ranghöchsten Positionen im amerikanischen Außenministerium bekleidete, ist sich im Interview mit Antje Pieper aber auch sicher: "Die USA haben Weltkriege überstanden, sie werden auch Donald Trump überstehen."