Der Krypto-King
El Salvadors Traum vom digitalen Geld
Nayib Bukele, der Präsident El Salvadors, stylt sich gerne als junger, hipper, Tech- affiner Rebell mit umgekehrt aufgesetzter Baseball Kappe und frechen Sprüchen auf Twitter, der sich nicht schert was die Welt von ihm denkt. „The world’s coolest dictator“ nannte er sich vor kurzem, als ob ein Land regieren ein Spiel wäre ohne Konsequenzen. Ein bisschen so scheint auch seine Politik – per Videobotschaft an Bitcoin Jünger in Florida erklärte er vergangenes Jahr ganz plötzlich, dass Bitcoin nun offizielle Währung in El Salvador sei – zur Überraschung der Salvadoraner. Seither zieht er – als erstes Land der Welt – dieses Experiment durch, trotz wiederholter Warnungen und Sanktionen von IWF, Weltbank etc und nur geringer Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung El Salvadors.
Schicksalsjahr für die Türkei
Erdoğans rücksichtsloser Wahlkampf
Im Schatten des Ukraine-Kriegs plant der türkische Präsident Erdogan offenbar militärische Aktionen in Syriens kurdisch verwalteter Autonomieregion. Eine 30 km tiefe Besatzungszone im Norden Syriens unter Kontrolle des türkischen Militärs würde somit die Kurden im Süden der Türkei von denen im Norden Syrienstrennen. Unterdessen leiden die Menschen in der Türkei unter Korruption und hoher Inflation, die syrischen Flüchtlinge im Land werden zunehmend als Belastung empfunden. Eine außenpolitische Situation wie ein Krieg in Nordsyrien könnte Erdogan bei der Wahl im kommenden Jahr die notwendigen Stimmen aus dem nationalistischen Lagerbescheren. Die Frage der Flüchtlinge wird zum zentralen Wahlkampfthema in der Türkei.
Italiens rechte Frontfrau
Wohin steuert Giorgia Meloni?
Der Aufschrei in Europa war groß nach Giorgia Melonis Wahl zur neuen Ministerpräsidentin Italiens. Für ihre scharfe Wahlkampf-Rhetorik wurde sie bei ihren Anhängern gefeiert. Italiens Wirtschaft soll unter ihrer Regierung endlich wieder gesunden. Kritiker fürchten, die geplante Abschaffung des Bürgergeldes könnte zur "sozialen Bombe" werden.
Land der Stromausfälle
Südafrikas Energie-Misere
Die ständigen Stromausfälle in Südafrika gehören inzwischen zum Alltag. Viele Menschen haben sich deshalb Generatoren zulegt – deren Lärm prägen inzwischen Großstädte wie Johannesburg. Seit Jahren gibt es die Stromausfälle, doch noch nie war es so schlimm wie jetzt. Die langjährige Misswirtschaft und Korruption beim staatlichen Stromkonzern Eskom sind dafür verantwortlich. Vor einigen Tagen wurde der frühere Eskom-Chef Matshela Koko verhaftet. Er soll umgerechnet mehr als 2 Millionen Euro in die eigenen Taschen gewirtschaftet haben durch Korruption, Betrug und Geldwäsche. An den Geschäften sollen zahlreiche Personen aus der Politik und der Polizei beteiligt gewesen sein. Wie geht es den Menschen in Südafrika mit den vielen Stromausfällen? Welche Konsequenzen haben sie für den wirtschaftlichen Erfolg des Landes?
- Moderation - Antje Pieper