Vor einhundert Jahren wurde die Republik Türkei gegründet. Seitdem prägen ethnische, politische und religiöse Konflikte ihre Geschichte. Was ist von Mustafa Kemal Atatürks Traum geblieben?
Ein stolzer und moderner Vielvölkerstaat zwischen Orient und Okzident - das war die Vision Atatürks. Die Nachfolgerin des Osmanischen Reiches sollte Mitglied der Völker Europas sein. Das aber bleibt der Türkei bis heute verwehrt.
Wie sieht die Wirklichkeit aus in der Türkei unter Präsident Recep Tayyip Erdoğan? ZDF-Korrespondent Jörg Brase trifft Menschen, die aus ihrer ganz eigenen Lebenserfahrung heraus auf ihre Heimat und deren einhundertjährige Geschichte blicken. Die einfache Bäuerin, die in Erdoğan den Bewahrer ihrer Religion und der türkischen Nation sieht. Den Ex-Admiral, der sagt, Erdoğan verrate Atatürks Erbe, den griechisch-türkischen Tavernenbesitzer, der sich trotz Atatürks Vertreibungspolitik auf seiner Insel zuhause fühlt. Für die Dokumentation spricht ZDF-Korrespondent Jörg Brase mit einem kurdischen Clan-Chef, für den hundert Jahre Türkei eine Leidensgeschichte sind, und mit Vertretern der Generation Z, einer jungen Frau in Istanbul, die ihre Heimat liebt und doch mehr Schatten als Licht sieht. Ein Kaleidoskop, das keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, sondern Stimmen und Stimmungen sammelt aus einem schönen und reichen Land mit seiner schwierigen Geschichte.