Die Rangerinnen im Amboseli-Nationalpark haben lange darum gekämpft, als Frauen dahin zu kommen, wo Männer schon längst waren. Sie nennen sich selbst das Team Lioness, das Löwinnen-Team. Die Frauen kämpfen sich wie Löwinnen durch den rauen Alltag des Amboseli-Nationalparks. Bis zu 30 Kilometer laufen sie jeden Tag, immer in der Hitze. So schön der Blick auf den Kilimandscharo oder auf die großen Elefantenherden auch sein mag, die Rangerinnen müssen gleichzeitig einen hohen Preis für ihre Unabhängigkeit zahlen. Immer wieder kommt es zu Angriffen von Wildtieren - auch auf Menschen. Purity Lakara, eine Rangerin aus dem Team Lioness sagt, dass die größte Herausforderung der Rangerinnen in der Lösung des Konfliktes zwischen Menschen und Tieren liegt. Nach einem Angriff auf das eigene Vieh versuchen die Bewohner zum Teil die Wildtiere zu vergiften. Darunter auch Löwen oder Hyänen. Die Aufgabe der Rangerinnen besteht darin, den Bewohnern der Dörfer die Bedeutung der Wildtiere zu erklären.
Wenn die jungen Frauen nach drei Wochen im Camp des Nationalparks zu ihren Familien zurückkehren, unterstehen sie erneut dem Familienoberhaupt. Obwohl sie durch ihre Arbeit im Nationalpark zum Wohlstand der ganzen Gemeinde beitragen, müssen sie in ihren Dörfern das patriarchale Regelwerk des Vaters befolgen. Doch eines verbindet alle Frauen: Sie haben ihr Abitur gemacht, verdienen ihr eigenes Geld und dienen anderen jungen Frauen als Vorbild. Darauf sind sie sehr stolz, so Purity Lakara.