25 Jahre ist es her, da standen sie in langen Schlangen vor den Wahlbüros: Südafrikaner aller Hautfarben und Gesellschaftsgruppen.
Zum ersten Mal in der Geschichte des Landes waren sie alle aufgerufen zu wählen, den Traum von Nelson Mandela und Frederik Willem de Klerk mit ihrer Stimme zu untermauern – und dem Unrechtssystem Apartheid ein Ende zu bereiten.
Die Erwartungen waren groß, der Traum vom geeinten, multinationalen, liberalen Südafrika noch größer. Heute, ein Vierteljahrhundert später, steht Südafrika am Scheideweg.
Die ehemalige Befreiungsorganisation, der African National Congress (ANC), ist zur Dauerregierungspartei geworden. Sie liefert eine Korruptionsaffäre nach der nächsten. Die Skandaljahre von Ex-Präsident Jacob Zuma, der im Sommer 2018 zurücktreten musste, haben Südafrika in eine tiefe Krise gestürzt. Das Vertrauen in die demokratischen Institutionen gerät ins Wanken.
Apartheid ist Geschichte in Südafrika, die gesellschaftlichen Gräben sind es nicht. Ein Land von atemberaubender Schönheit in schwierigen Zeiten. Antje Pieper reist ans Kap und fragt: Schafft das Land die zweite große Wende? Die Apartheid konnte man überwinden, was aber ist mit den Ungerechtigkeiten der modernen "Regenbogennation"?
Stab
- Moderation - Antje Pieper