Wie stark ist die türkische Demokratie? Hat die Opposition genug Zugkraft, um Erdoğans Wiederwahl zu gefährden, ihn in eine Stichwahl zu zwingen? Wie denken die Menschen in Istanbul, Antalya und am Schwarzen Meer, im Kernland der AKP? "auslandsjournal"-Moderatorin Antje Pieper reist in die Türkei, um sich kurz vor der Wahl ein Bild zu machen. Sie trifft den türkischen Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu zum Interview, reist in Erdoğans Heimatort Rize und besucht die Redaktion der Tageszeitung Cumhuriyet, deren Chefredakteur demnächst möglicherweise ins Gefängnis muss.
Die vorgezogenen Wahlen in der Türkei am 24. Juni 2018 sollen Erdoğans Krönungszeremonie sein. Der Weg soll frei werden für das neue Präsidialsystem und alle Macht dem Präsidenten zufallen, der Dekrete mit Gesetzeskraft erlassen kann. Das Amt des Ministerpräsidenten fiele gleich ganz weg. Für die Vorverlegung der Wahl sollen die schwierige Wirtschaftslage und die damit verbundene Sorge um Wählerstimmen entscheidend gewesen sein. Antje Pieper spricht mit dem führenden Wirtschaftsjournalisten des Landes und reist zudem ins Kurdengebiet, um dort Jungpolitiker beim Wahlkampf zu begleiten.