Entwicklung im Ukraine-Krieg:Putins Offensive gescheitert?
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Die russische Winteroffensive scheint am Ende – trotz vermeintlicher Erfolge in Bachmut. Welche Optionen bleiben Wladimir Putin? Militärökonom Marcus Keupp im Gespräch.
Wie lange kann Russland noch kämpfen? – Das passiert bei ZDFheute live
Wladimir Putins groß angelegte Winteroffensive ist gescheitert, sagt das britische Verteidigungsministerium. Russische Streitkräfte hätten trotz hoher Verluste nur minimale Geländegewinne verzeichnen können. Die personelle Überlegenheit durch Putins "Teilmobilisierung" im vergangenen Herbst sei verspielt. Auch der deutsche Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erklärte heute in Kiew, dass jetzt der Moment für seine Reise in die Ukraine da sei.
Schon seit Monaten konzentrieren sich die Kämpfe rund um die ostukrainische Stadt Bachmut. Am Morgen erklärte der Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, die Stadt "aus rechtlicher Sicht" für eingenommen. Die ukrainische Seite allerdings widerspricht: Weiterhin werde die Stadt trotz schwerer Angriffe vom ukrainischen Militär gehalten.
Angesichts ausbleibenden Erfolgs mehrt sich auch in Russland die Kritik am Kreml. Eine russisch-nationalistische Gruppe die sich selbst "Klub wütender Patrioten" nennt, bezeichnet die militärische Führung des Landes als korrupt. In einem Video der Gruppe aus Militärbloggern, sagt der ehemalige russische Geheimdienstoffizier Igor Girkin, man sei in einen langwierigen Krieg geraten, auf den die Wirtschaft Russlands völlig unvorbereitet gewesen sei. Aus Sicht der Gruppe wäre unter anderem die Einnahme der Stadt Bachmut notwendig, um sich auf eine erwartete ukrainische Gegenoffensive abzusichern.
Welche Optionen bleiben Putin? Wie stark ist die russische Armee noch? Kommt eine Gegenoffensive der Ukraine? Darüber sprechen wir bei ZDFheute live mit Militärökonom Marcus Keupp von der ETH Zürich.
Die strategische und symbolische Bedeutung Bachmuts
Seit Monaten kämpfen russische und ukrainische Truppen um die Stadt Bachmut. Dieser Kampf führte bereits zu hohen Verlusten auf beiden Seiten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hält an der Verteidigung fest und versucht die ukrainischen Soldaten weiterhin zu motivieren. Für beide Seiten hat die Stadt einen hohen symbolischen Wert.
Selenskyj betont, dass eine russische Eroberung Bachmuts ein weiteres Eindringen der russischen Streitkräfte in die Ukraine begünstigen würde. Einige Militärexperten kritisieren allerdings, dass durch ein Festhalten an Bachmut wichtige Ressourcen für eine ukrainische Gegenoffensive verlorengehen würden.
Andererseits erklärten Experten, dass der nunmehr neunmonatige Widerstand der ukrainischen Armee in Bachmut auch für Russland massive Folgen hat: So wurden große Teile der russischen Streitkräfte gebunden. Zudem konnte die Ukraine Moskau schwere Verluste zufügen.