Russische Anti-Satelliten-Waffe im All?
Russland soll laut US-Angaben am 16. Mai einen
Satelliten ins All geschickt haben, bei dem es sich um eine Waffe handeln könnte. Der Satellit könne vermutlich andere Satelliten angreifen und befinde sich in einer erdnahen Umlaufbahn, so Pentagon-Sprecher Ryder. Der russische Satellit befinde sich nun in derselben Umlaufbahn wie ein US-Satellit. Ähnliche russische Starts habe es bereits 2019 und 2022 gegeben.
Mögliches Wettrüsten
Ein mögliches Wettrüsten im All war bereits Thema mehrerer Resolutionen im UN-Sicherheitsrat. Im April hatten die USA und Japan einen Entwurf eingebracht, um ein Wettrüsten im Weltraum zu verhindern – die Resolution scheiterte am Veto Russlands. Am Montag scheiterte wiederum eine russische Resolution gegen ein mögliches Wettrüsten im All. Von 15 Ländern stimmten sieben dafür und sieben dagegen, eine der Gegenstimmen kam von den USA. Der amerikanische Vertreter Robert Wood sprach von einer „manipulativen Taktik Moskaus”. Moskau und Washington werfen sich gegenseitig vor, den Weltraum militarisieren zu wollen.
Welche Folgen könnte eine Stationierung von russischen Weltraumwaffen haben und wie wichtig wäre die Stationierung eines solchen Satelliten für Putins Kriegsführung? Darüber spricht ZDFheute live mit Juliana Suess, Militärwissenschaftlerin und politische Leiterin für Weltraumsicherheit am Royal United Services Institute in London und Nato-Expertin Stefanie Babst.
Februar: Berichte über russische Atomwaffenpläne im Weltraum
Bereits im Februar hatten mehrere US-Medien unter Berufung auf Regierungskreise gemeldet, dass Russland plane, Atomwaffen im Weltall zu stationieren. Damit könnten andere Satelliten im All angegriffen werden und somit eine Bedrohung für die nationale und internationale Sicherheit entstehen, hieß es.
US-Präsident Joe Biden sagte damals, es bestehe “keine nukleare Bedrohung für die Menschen in Amerika oder anderswo auf der Welt”. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Man sei gegen eine Stationierung von Atomwaffen im Weltall.
US-Militär Weltraumkommando in Ramstein
Im Dezember vergangenen Jahres hat das US-Militär ein neues Weltraumkommando für Europa und Afrika in Ramstein aktiviert. Damit wollen die USA nach eigenen Angaben für Konflikte gerüstet sein, die im und aus dem All ausgetragen werden. 30 Mitarbeiter sollen unter anderem dafür sorgen, dass kritische Infrastrukturen wie beispielsweise die Telekommunikation oder auch die satellitengestützte Navigation geschützt werden, damit es nicht zu Ausfällen durch Angriffe feindlicher Staaten kommt.