Russische Verluste: Wie lange kann Putin noch Krieg führen?
Russische Verluste :Wie lange kann Putin noch Krieg führen?
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Putin beklagt hohe Verluste im Angriffskrieg in der Ukraine. ZDFheute live spricht mit Oberst a.D. Wolfgang Richter darüber, ob die Ukraine den Krieg gewinnen kann.
Bleibt Putin nur der Waffenstillstand? - Was passiert bei ZDFheute live?
Der Krieg in der Ukraine dauert weiter an und beide Seiten verzeichnen Verluste. In den letzten Tagen musste aber vor allem Russland herbe Rückschläge hinnehmen.
So auch bei einem Angriff auf die von Russland besetzte Stadt Makijiwka in der Silvesternacht: 63 tote Rekruten - es ist der größte Verlust an Menschenleben bei einem Angriff, den Russland seit Beginn seiner Invasion im Februar 2022 eingeräumt hat. Die tatsächliche Opferzahl könnte deutlich höher liegen. Das ukrainische Verteidigungsministerium spricht von bis zu 400 getöteten russischen Soldaten. Zusätzlich seien 300 verletzt worden. In Russland wächst die Kritik an der Militärführung.
Auch ein Durchbruch des russischen Militärs nahe der umkämpften Stadt Bachmut in der Ostukraine ist laut Einschätzungen des britischen Geheimdienstes vorerst unwahrscheinlich. Einige Militär-Experten schließen nicht aus, dass es im Laufe des Jahres zu einem Waffenstillstand kommen könnte.
Wie lange kann Putin noch Krieg führen? Wird Russland zum Waffenstillstand gezwungen? ZDFheute live spricht dazu mit Oberst a.D. Wolfgang Richter und ZDF-Reporter Timm Kröger in der Ukraine.
Verluste, Nachschubproblematik und 137.000 neue Soldaten - Warum ist das wichtig?
Nach den neusten Verlusten gibt es innerhalb Russlands vermehrt Kritik an der Militärführung:
Auch der britische Geheimdienst betont die verstärkte Position der ukrainischen Truppen. Trotzdem hätten "beide Seiten hohe Verlust erlitten".
Zwar könnte es in den kommenden Monaten weitere Offensiven geben, Experten rechnen jedoch mit Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland und einem daraus folgenden Waffenstillstand in diesem Jahr.
Auch der Russland- und Sicherheitsexperte András Rácz erwartet "eine Art Waffenstillstand": "Mit hoffentlich gar keinen Kämpfen mehr, aber jedenfalls sehr viel geringeren Kämpfen". Er verweist weiter auf mögliche Nachschubproblematiken im Sommer.
Konträr zu diesen Vermutungen trat mit Beginn des Jahres ein Dekret in Kraft: Die Erhöhung des Militärs in Russland um 137.000 Soldaten. Damit umfasst die Armeestärke rund zwei Millionen Menschen. Neben den 1,15 Millionen Vertragssoldaten und Wehrdienstleistenden handelt es sich bei den restlichen Militärangehörigen um ziviles Personal.
Außerdem befürchten viele Menschen in Russland den Beschluss weiterer Mobilmachungen, sodass Putin in seinem von vielen Niederlagen überschatteten Krieg in der Ukraine wieder mehr Stärke beweisen kann.