Wie stark ist das Despoten-Bündnis?

    Putin in Nordkorea:Wie stark ist das Despoten-Bündnis?

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    Putin in Nordkorea: Pläne?

    Kreml-Chef Putin und Machthaber Kim Jong Un haben in Nordkorea eine "strategische Festung" gegen den Westen besiegelt. ZDFheute live analysiert das Treffen und die Folgen.

    Für den russischen Präsidenten ist es der erste Besuch seit 24 Jahren bei einem mittlerweile engen Verbündeten: Zwei Tage lang ist Putin zu Gast in Nordkorea, auf Einladung von Machthaber Kim Jong Un. Die Atommächte vereinbarten nach Angaben des Kreml-Chefs einen gegenseitigen Beistand für den Fall eines Angriffs durch einen Drittstaat und unterzeichneten einen Vertrag über eine allumfassende strategische Zusammenarbeit.
    Das abgeschottete kommunistische Land liefert Moskau Artillerie-Munition, Raketen und andere Rüstungsgüter für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine – so der Vorwurf des Westens. Russland hat das weder dementiert noch bestätigt, Nordkorea bestreitet es.

    Freundschaft: Nordkorea und Russland

    Kim lobte das Verhältnis zu Russland jüngst als Waffenbrüderschaft. Das Treffen der beiden Staatschefs zeuge von der "Unbesiegbarkeit und Dauerhaftigkeit" der Freundschaft und Einheit zwischen Nordkorea und Russland, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Schon vor dem Treffen hatte der Kreml-Chef Kim zugesichert, die Handels- und Sicherheitsbeziehungen mit dem abgeschotteten Staat zu vertiefen.
    Wie wichtig ist Nordkorea für Präsident Putin? Welche Waffen kann Kim liefern? Und wie gefährlich ist das Bündnis für die Ukraine bzw. für den Westen? Darüber spricht Philip Wortmann bei ZDFheute live mit dem ZDF-Russlandkorrespondenten Sebastian Ehm und Sicherheitsexpertin Elisabeth Suh.

    Besuch von Kim Jong Un in Russland

    Nordkoreas Machthaber hatte Russland zuletzt im September 2023 besucht und dabei Putin getroffen. Dabei wünschte er dem Kreml-Chef einen "Sieg" in der Ukraine. Für Kim war es eine seiner wenigen Auslandsreisen. Im Februar dann schenkte der russische Präsident Kim ein Luxusauto aus russischer Produktion - offenbar als Zeichen der engen Verbundenheit. Jetzt folgt er der Gegeneinladung nach Pjöngjang – ein "freundschaftlicher Staatsbesuch" wie der Kreml mitteilte.
    Geografisch gesehen teilen Russland und Nordkorea eine schmale Grenze miteinander. Beziehungen pflegen die Verbündeten seit die Sowjetunion Nordkorea in den 1950er Jahren im Koreakrieg mit Militärhilfe und nach Kriegsende wirtschaftlich unterstützte.

    Nordkorea ist unser nächster Nachbar und Partner, mit dem wir Partnerschaften in allen Bereichen aufbauen und weiterentwickeln wollen

    Dmitri Peskow, Präsidialamtssprecher (rtz)

    Moskau und Pjöngjang hatten in den letzten Monaten immer wieder betont, die strategische Partnerschaft vertiefen zu wollen. Davor warnen die USA und Südkorea. Und auch die Außenminister der G7 erklärten zuletzt, sie seien "außerordentlich besorgt über die sich vertiefende Zusammenarbeit zwischen Nordkorea und Russland". Zuvor hatte ein Pentagon-Bericht den Einsatz nordkoreanischer Raketen in der umkämpften ukrainischen Region Charkiw bestätigt.
    Quellen: dpa, rtz

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