Geleakte US-Papiere: Was sie für den Ukraine-Krieg bedeuten

    Geleakte US-Geheimdokumente:Was die Leaks für den Ukraine-Krieg bedeuten

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    Collage: Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj neben US-Geheimdokumenten

    Seit Wochen kursieren US-Dokumente mit geheimen Informationen im Internet. Welche Folgen haben die Leaks für den Krieg in der Ukraine? ZDFheute live ordnet ein.

    Geleakte US-Geheimdokumente – Was passiert bei ZDFheute live? 

    Wie gefährlich sind die Pentagon-Leaks? Seit Wochen kursieren im Internet US-Geheimdienstpapiere zum Krieg in der Ukraine. Darin enthalten: Informationen zu Waffenlieferungen an Selenskyjs Soldaten, Angaben zum Munitionsverbrauch sowie Karten, aus denen sensible Truppeninformationen hervorgehen sollen.  
    Die als "top secret" gekennzeichneten Dokumente sind auf Februar und März datiert. Demnach gibt es auch Details zu einer bevorstehenden Frühlingsoffensive des ukrainischen Militärs. 

    Reaktionen auf das Datenleck 

    Die Regierung in Kiew hält das Material für gefälscht, Moskau reagiert gelassen. Washington untersucht den Fall und sucht nach dem Datenleck, das Pentagon bemüht sich um Aufklärung: "Wir nehmen die Sache sehr, sehr ernst", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby.   

    Wer ist vom US-Leak betroffen? 

    Die online kursierenden US-Geheimdokumente haben vor allem eines im Fokus: den Krieg in der Ukraine. Doch auch andere Länder sind vom US-Leak betroffen: Einige der Papiere deuten auf die Überwachung von Verbündeten durch die USA hin.  
    So soll aus einem der Dokumente hervorgehen, dass führende Mitarbeiter des israelischen Geheimdiensts Mossad die Proteste im Land gegen die Justizreform der israelischen Regierung befürworten.  
    Auch die südkoreanische Regierung reagierte bereits auf das Datenleck und erklärte, große Teile der durchgesickerten Dokumente seien gefälscht. Gerüchte über Bedenken zu amerikanischen Waffenlieferungen aus südkoreanischer Fertigung an die Ukraine, dementiert das Land. Nach südkoreanischem Recht darf Seoul keine Rüstungsgüter in Kriegsgebiete liefern.  

    US-Regierung verspricht Aufklärung

    US-Vertreter hätten wegen der Dokumente Kontakt zu verbündeten Staaten aufgenommen, sagte US-Außenamtssprecher Vedant Patel, auch "um ihnen zu versichern, dass wir uns für den Schutz von Geheimdienstinformationen einsetzen und in der Lage sind, unsere Partnerschaften abzusichern". 
    Die US-Regierung arbeitet zudem laut Berichten daran, die Dokumente nach und nach aus den Netzwerken zu entfernen. 

    Wir sind besorgt, dass diese Dokumente da draußen sind. Sie sollten absolut nicht in der Öffentlichkeit sein.

    John Kirby, Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats

    Was genau wurde veröffentlicht? Woher stammen die Dokumente? Was sind die Folgen des Leaks für die Ukraine? Und wem nutzt die Veröffentlichung der Geheiminformationen?  ZDFheute live spricht mit Washington-Korrespondenten Elmar Theveßen und dem Militärexperten Gustav Gressel.
    Mit Material von AFP, dpa und ZDF. 

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