Warum die Antarktis immer mehr schmilzt

    Gleichgewicht an Polen gestört:Warum die Antarktis immer mehr schmilzt

    Özden Terli, Wetterredaktion
    von Özden Terli
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    Auf dem "One Planet-Polar Summit" in Paris treffen sich renommierte Polarforscher und tragen ihre teils dramatischen Ergebnisse zusammen. Das Eis verschwindet. Eine Analyse.

    Virtuelles Studio, Özden Terli, Grafik Schelfeis, Grafik Gletscher, Erde
    Seit 25 Jahren schmilzt das Schelfeis in der Westantarktis. Neueste Studien besagen, dass der Kipppunkt erreicht und das Abschmelzen nicht mehr aufgehalten werden kann.09.11.2023 | 0:46 min
    Es sind in diesem Jahr global zahlreiche Entwicklungen, die Forschenden große Sorgen bereiten. Das Jahr 2023 erscheint wie eine Zäsur bei den Ereignissen, die mit dem Klimasystem zusammenhängen. Bisher ist zwar immer noch ungeklärt, warum global die Ozeane auf Rekordniveau sind, was deren Oberflächentemperatur angeht, allerdings gibt es verschiedene Erklärungsmodelle.

    Immer mehr Energie erreicht die Erde

    Für größere Aufmerksamkeit in der Fachwelt sorgte eine wissenschaftliche Abhandlung über die deutliche Zunahme der Energie, die die Erde erreicht. Die Begründung ist, dass die bisherige Verschmutzung durch die Schifffahrt weltweit betrachtet deutlich abgenommen hat und dadurch die Strahlung der Sonne nicht mehr abgeschottet wird.
    Die Antarktis ist von riesigen Eisplatten umgeben. Dieses Schelfeis schützt die Gletscher des Kontinents. Doch es schmilzt durch die Klimaerwärmung. Die Gletscher auf dem Kontinent drohen ohne Schelfeis ins warme Meer abzuschmelzen, wodurch der Meeresspiegel noch schneller steigt.
    Das war bisher der Fall, so die Wissenschaftler um James Hansen, die darauf hinweisen, dass dies zu einer beschleunigten Erwärmung führen wird. Ob das die Ursache der extremen Anomalie der Temperatur in den Ozeanen ist, bleibt zwar ungeklärt, aber es ist plausibel, dass die erhöhte Energiemenge eine große Rolle spielt.
    Professor Harald esch
    Ein gigantischer Eisberg erzählt: Im Juli 2017 war der "Tipping Point" erreicht. Eine gigantische Eisfläche löste sich vom Schelfeis in der Antarktis.18.01.2024 | 14:58 min

    Schelfeis sorgt für Gleichgewicht an Gletschern

    Eine weitere Entwicklung zeigt sich in der Antarktis, dort hat sich das Meereis zwar gebildet, es fehlten allerdings große Flächen davon über den ganzen Winter hinweg. Da es nun auf den Sommer zugeht, ist diese Nachricht nicht positiv - denn dort, wo es kein Meereis gibt, ist es schon bereits jetzt dunkler als es normalerweise üblich ist. Und somit wird mehr Wärme aufgenommen und lässt die Temperatur der Meere vor Ort zusätzlich steigen und schmilzt zusätzliches Eis. Das Meereis bildet sich naturgemäß um die Antarktis herum zum Winter hin und schmilzt im Sommer zu einem Teil.
    Neben dem Meereis gibt es auch noch das Schelfeis. Das sind große Eisflächen, die großen schwimmenden Eispanzern ähneln. Diese sind Gletschern vorgelagert und wirken wie eine Art Barriere. Die Gletscher fließen aufgrund ihrer schieren Masse unter der Schwerkraft Richtung Meer. Das Schelfeis drückt dagegen und so gibt es ein relatives Gleichgewicht.

    Verschwinden des Schelfeises nicht mehr aufzuhalten

    Allerdings, verschwindet der Korken Schelfeis, rutschen die Gletscher schneller ins Meer und sind nicht mehr aufzuhalten. Genau das zeigen nun Forschende in einer Studie. Die Hauptaussage ist, dass dieses Verschwinden des Schelfeises nicht mehr aufzuhalten ist - unabhängig davon, wie ambitioniert der Klimaschutz umgesetzt wird, da das Wasser sich erwärmt und das auf dem Wasser schwimmende Schelfeis schmilzt.
    Aber von ambitioniertem Klimaschutz kann nun wirklich nicht die Rede sein. Wenige Wochen vor der COP28 ist diese Veranstaltung ein wichtiges Ereignis. Denn was in den Polarregionen passiert, wirkt sich auf den ganzen Planeten aus.
    Schelfeis Schmelze CC
    Der Eisschild der Antarktis ist die weltweit größte, permanent vereiste Fläche. Erwärmt sich das Meer um nur 0,5 Grad, schmilzt das Schelfeis von unten und bricht an den Kanten.08.03.2021 | 0:38 min

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