Mehr Geld: Was sich bei der Rente ändert

    FAQ

    Was sich ändert:Mehr Rente ab Juli

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    Ab Juli gibt es mehr Geld für die rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner, außerdem zieht bei der Berechnungsgrundlage der Osten mit dem Westen gleich. Fragen und Antworten.

    Baden-Württemberg, Weingarten: Eine Rentnerin hält in Weingarten ihren geöffneten Geldbeutel in ihrer Hand.
    Mehr Geld ab Juli: Rentenerhöhung in Ost und West
    Quelle: Felix Kästle/dpa

    Die Rentenerhöhung fällt in diesem Jahr relativ deutlich aus: Im Westen steigen die Altersbezüge um 4,39 Prozent, im Osten um 5,86 Prozent. Außerdem kommt es mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung zur Angleichung des sogenannten Rentenwerts - ein Jahr früher als geplant.

    Wie viel mehr Rente macht das aus?

    Ein Rentner im Westen mit 1.500 Euro Rente bekommt ab 1. Juli monatlich etwa 66 Euro mehr im Monat, im Osten etwa 88 Euro - brutto, also vor Abzug der Beiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung. Die jährliche Erhöhung gilt nach Angaben der Rentenversicherung sowohl für Altersrentner als auch für diejenigen, die wegen Arbeitsunfähigkeit bereits früher in Rente sind (Erwerbsminderungsrente). Die Erhöhung kommt automatisch. Empfänger müssen nichts dafür tun.

    Können Ruheständler durch die Erhöhung steuerpflichtig werden?

    Ja, wenn die Jahresrente nach Abzug des individuellen Rentenfreibetrags und steuermindernder Ausgaben den Grundfreibetrag von derzeit 10.908 Euro für Alleinstehende überschreitet. Die Abgabe einer Steuererklärung wird dann zur Pflicht. Für Verheiratete gilt der doppelte Grundfreibetrag, sie werden nach Abzügen ab 21.816 Euro Jahresrente steuerpflichtig.

    Warum wird die Rente im Osten stärker angehoben als im Westen?

    Das liegt an der sogenannten Angleichungstreppe: Bis 2024 sollte der Rentenwert im Osten schrittweise an den im Westen angepasst werden; das wird nun schon in diesem Jahr erreicht. Der Rentenwert wird jährlich unter Berücksichtigung der Lohnentwicklung im Land angehoben. Nach fast drei Jahrzehnten unterschiedlicher Berechnung gilt ab Juli nun ein einheitlicher Wert von 37,60 Euro.

    Wofür steht dieser Rentenwert?

    Er gibt an, wie viel ein Entgeltpunkt oder Rentenpunkt wert ist. Die Entgeltpunkte sammeln Versicherte über die Jahre: Wer in einem Jahr so viel verdient wie der Durchschnitt im Land, bekommt dafür einen Punkt - wer halb so viel verdient, erhält 0,5 Punkte. Wer mehr verdient und damit mehr in die Rentenkasse einzahlt, bekommt entsprechend mehr Punkte gutgeschrieben. Die Zahl der gesammelten Punkte multipliziert mit dem aktuellen Rentenwert plus weitere Faktoren ergeben dann die Rente. Rentenpunkte gibt es auch für Zeiten von Kindererziehung, Ausbildung, Krankheit oder Arbeitslosigkeit.

    Wird die Rente weiter steigen?

    Nach Einschätzung der Rentenversicherung wird es auch im nächsten Jahr wieder einen Anstieg geben, sollten die Löhne in diesem Jahr wie erwartet steigen. Ein langfristiger Vorausblick ist aber schwierig, weil nicht absehbar ist, wie sich die Löhne weiter entwickeln. Ein Sinken der Renten ist rechtlich durch eine Schutzklausel ("Rentengarantie") ausgeschlossen. Sinken die Löhne, bleiben die Renten gleich. Steigen die Einkünfte nach einer Lohn-Delle wieder an, können die dann folgenden jährlichen Rentenerhöhungen zum Ausgleich schwächer ausfallen.

    Und die Rentenbeiträge?

    Die bleiben nach einer Vorausschätzung der Rentenversicherung in den nächsten drei Jahren beim heutigen Stand von 18,6 Prozent. 2027 wird aber dann mit einem Anstieg auf 19 und 2028 auf 20 Prozent gerechnet.
    Quelle: Jörg Ratzsch und Christoph Jänsch, dpa