Konzern unter Druck:Ford eröffnet Elektroauto-Werk in Köln
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Elektroautos von Ford: Dafür hat der Autobauer ein knapp zwei Milliarden Euro teures Werk in Köln eröffnet. Es ist der Versuch, in Europas Pkw-Geschäft wieder Boden gutzumachen.
Mit der Eröffnung eines knapp zwei Milliarden Euro teuren Elektroauto-Werks in Köln will der US-Konzern Ford verlorenes Terrain am europäischen Pkw-Markt wieder gutmachen. "Fords Elektrozukunft geschieht hier", sagte der Ford-Deutschlandchef Martin Sander in Köln beim neuen "Electric Vehicle Center", in dem pro Jahr bis zu 250.000 Stromer vom Band rollen sollen.
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nahm an der Eröffnung teil und sagte über die Ford-Investition in der Domstadt:
Die Firmenentscheidung sei "ein großer Vertrauensbeweis gegenüber der gesamten Belegschaft von Ford in Köln". NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sagte, das neue Elektrofahrzeug-Zentrum sei "ein entscheidender Schritt" hin zur Klimaneutralität in Nordrhein-Westfalen.
Serienproduktion von "Ford Explorer" erst Ende des Jahres
Erleichtert zeigte sich auch Ford-Betriebsrat Benjamin Gruschka: "Wir dürfen die Zukunft einläuten, das gibt der Belegschaft Sicherheit." Das Werk ist zwar bereits eröffnet, bis zum Start der Serienproduktion des "Ford Explorer", so der Modellname des ersten Ford-Stromers aus Europa, dauert es aber noch: Die soll erst am Jahresende erfolgen.
Davor laufen noch Vorarbeiten mit Prototypen, um einen reibungslosen Betrieb der Massenproduktion zu gewährleisten.
Ford-Standort Köln: 2.300 Stellen sollen wegfallen
Ford ist unter Druck, der Autokonzern hat im europäischen Pkw-Geschäft an Boden verloren. Die Firma schwenkte erst spät auf den Elektrokurs ein. Unlängst gab das Management bekannt, Teile der Kölner Entwicklungsabteilung in die USA zu verlagern und Personal abzubauen.
Am Standort Köln, wo Ford seit 1930 präsent ist, sollen von aktuell rund 14.000 Beschäftigten 2.300 Stellen wegfallen. Die Elektroinvestitionen sollen aber verdeutlichen, dass der Standort auch künftig in dem US-Konzern eine wichtige Rolle spielen soll.
Branchenexperte: Ford als Pkw-Hersteller in Europa nicht konkurrenzfähig
Der Jobabbau betrifft die Entwicklungsabteilung und die Verwaltung. Um die Produktion geht es nicht - dieser Bereich ist mit der Eröffnung der E-Auto-Fabrik gestärkt worden. Das Kölner Werk soll wesentlich dazu beitragen, dass Ford sein Ziel erreichen kann, den Verkauf von Verbrennermotoren-Autos bis 2030 in Europa einzustellen und umzusatteln auf Elektro.
Der US-Autobauer Ford will in Köln und Aachen Stellen abbauen. Dies sei aus Kostengründen nötig, teilte Ford in Köln mit. "Vor allem der Bereich der Produktentwicklung in Köln ist betroffen", so ZDF-Reporter Lothar Becker in Köln.14.02.2023 | 2:00 min
ZDF-Reporter Lothar Becker Mitte Februar über die geplanten Stellenstreichungen:
Trotz der Milliarden-Investition bewerten Branchenexperten die Zukunft der Firma als Autobauer in Europa als schwierig. "Das Unternehmen ist als Pkw-Hersteller in Europa zu klein, um langfristig profitabel zu arbeiten und mit der Konkurrenz mithalten zu können", sagt Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research.
Der Ford-Marktanteil im europäischen Pkw-Geschäft sei von 2013 bis 2023 von 7,4 auf 3,7 Prozent gesunken.
Quelle: dpa
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