Arbeiter bringen mit einem Spezialfahrzeug eine spezielle Flüssig-Grundierung auf der Landebahn Nordwest auf dem Flughafen in Frankfurt an. (24.05.2023)
Quelle: dpa
Es war eine böse Überraschung für den Frankfurter Flughafen: Schon wenige Stunden nach der Eröffnung musste die frisch sanierte Landebahn Nordwest wieder geschlossen werden. Die Lufthansa hatte sich kurz nach der Freigabe am Mittwoch beschwert, da sie an ihren Flugzeugen nach der Landung massiven Reifenabrieb festgestellt hatte.
Die frisch sanierte Bahn wurde daraufhin vom Flughafenbetreiber Fraport vorübergehend aus Sicherheitsgründen aus dem Betrieb genommen. Nach einer Untersuchung schickte Fraport Walzen auf die "Nordwest", um den Belag zu glätten. Am späten Donnerstagabend wurde die Piste wieder freigegeben.
Landebahn mit Spezialoberfläche saniert
Die 2.800 Meter lange Landebahn war in den vergangenen beiden Wochen zunächst gesäubert und erstmals in Frankfurt mit einer speziellen Anti-Rutsch-Oberfläche versehen worden. Diese sollte deutlich griffiger und haltbarer sein als herkömmlicher Asphalt - selbst bei Extremwetter.
Auch die Fläche des unvermeidbaren Gummiabriebs bei der Landung soll sich mit dem Belag um rund 40 Prozent verringern.
Lufthansa bemängelt Reifenabrieb
Bei den Checks nach der Landung stellte die Lufthansa offenbar das Gegenteil fest. "Es kommt zu massivem Reifenabrieb bei Landung und einer Häufung von Reifen, die nach der Landung nicht mehr nutzbar sind", heißt es in einem internen Memo, aus dem das Portal "Aero.de" zitierte. Der Hersteller äußerte sich zunächst nicht auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur dpa.
Spezialbelag in Europa erprobt
Der Belag sei zwar in Frankfurt erstmals aufgebracht worden, aber an anderen Flughäfen in Europa durchaus erprobt, erklärte Fraport. Die Vorgaben der zivilen Luftfahrtorganisation ICAO würden sämtlich eingehalten.
Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit äußerte sich grundsätzlich positiv über "Anti-Skid-Beläge", die Landungen deutlich sicherer machten. Man spürt die Verzögerung sehr deutlich, sagte der Pilot und VC-Sprecher Matthias Baier.
Sommer-Reiseverkehr auf Landebahn angewiesen
Die Landebahn Nordwest - erst im Jahr 2011 von der damaligen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) eröffnet - wird dringend für den
anstehenden Sommer-Reiseverkehr benötigt. Der größte deutsche Flughafen verfügt zwar noch über zwei weitere Start- und Landebahnen sowie eine ausschließlich für Starts zugelassene Piste.
Doch diese Startbahn "18 West" muss bei stärkerem Nordwind aus Sicherheitsgründen geschlossen werden, sodass empfindliche Engpässe drohen. Bei Sperrungen rechnet die Deutsche Flugsicherung in Langen mit erheblichen Verspätungen.
Wer wegen der hohen Inflation nach günstigen Reisezielen sucht, wird besonders in Südeuropa fündig. Hotels und Gaststätten kosten oftmals deutlich weniger als in Deutschland.
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