Bundesagentur für Arbeit:Fachkräfte fehlen in jedem sechsten Beruf
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Die Anzahl der Berufe, die von Fachkräftemangel betroffen sind, ist 2021 noch einmal deutlich gestiegen. Das geht aus einer Analyse der Bundesagentur für Arbeit hervor.
In jedem sechsten Beruf mangelt es an Fachkräften, wie aus einer Analyse der Bundesagentur für Arbeit hervor.
Demnach gab es im vergangenen Jahr in 200 der rund 1.200 bewerteten Berufe einen Engpass. Das seien 52 mehr als ein Jahr zuvor, teilte die Behörde am Freitag in Nürnberg mit.
Betroffen vom Mangel an Fachkräften sind der Analyse zufolge unter anderem:
Im Vergleich zum Vorjahr sind 2022 neu dazugekommen:
- Pflegeberufe
- Berufskraftfahrer
- medizinische Fachangestellte
- Bauberufe
- Kinderbetreuung
- Kraftfahrzeugtechnik
- IT-Berufe.
Im Vergleich zum Vorjahr sind 2022 neu dazugekommen:
- Hotel- oder Gastronomieservice
- Metallbau
- Busfahrer
Die Hälfte der offenen Stellen entfiel im vergangenen Jahr laut der Analyse auf einen dieser Berufe mit Fachkräftemangel.
Angebot und Nachfrage bei Fachkräften gehen auseinander
Die Studie macht aber auch deutlich, wie sehr Angebot und Nachfrage bei der Stellenbesetzung auseinandergehen: Von den arbeitslos gemeldeten Fachkräften suchten nur 26 Prozent eine Beschäftigung in einem der Berufe mit Engpass.
- Eine Ursache des Fachkräftemangels ist die älter werdende Gesellschaft in Deutschland.
- Das verschärft sich durch die Babyboomer, also die geburtenstarke Generation, die in Rente geht. Dadurch fallen vielen Arbeitskräfte weg. Weniger junge Menschen rücken nach.
- Laut dem Kompetenzzentrum für Fachkräftesicherung (Kofa) gab es im Jahresdurchschnitt noch nie so viele offenen Stellen wie 2022: Für qualifizierte Fachkräfte lag sie bei 1,3 Millionen.
- Auch die Fachkräftelücke ist demnach auf einem Rekordniveau: Die Zahl der offenen Stellen, für die es rechnerisch bundesweit keine passend qualifizierten Arbeitslosen gibt, betrug mehr als 630.000. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Lücke bei den Fachkräften mit abgeschlossener Berufsausbildung um 88,9 Prozent gestiegen.
- Der Fachkräftemangel ist laut Kofa in Gesundheits- und Sozialberufen besonders hoch. Aber auch das Handwerk sowie akademische Berufe im Ingenieurwesen im Maschinen- und Fahrzeugbau, Elektrotechnik, IT und Softwareentwicklung und Programmierung sind besonders betroffen. (Quellen: Kofa, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz)
Quelle: dpa